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Nebel auf dem Brack 2

Ankunft in Enqui

Nachdem Ihre Helden nun einige Tage auf See verbracht haben, sind sie sicherlich froh, endlich wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen, als sich die Küstenline am Horizont zeigt. Schon bald kann man auch die ersten Häuser Enquis ausmachen.

Zum Vorlesen oder Nacherzählen:

Die Mannschaft rafft die Segel und euer Schiff verliert an Fahrt, als der Seehafen von Enqui näher kommt. Einige Schiffe liegen an den Pieren oder vor Anker und an Land versuchen Schauerleute Kisten und Säcke irgendwo unterzubringen, wo sie noch ein wenig Platz vermuten. Die Stadt scheint derzeit aus ihren Nähten zu platzen und so habt ihr nicht nur Mühe, noch einen der begehrten Ankerplätze zu ergattern, sondern euch auch einen Weg durch das hektische Treiben der Hafenarbeiter zu bahnen, bis ihr ein Plätzchen gefunden habt, an dem man nicht geschoben und gedrängt wird. Von hier aus kann man die kleine Werft, wenige Gasthäuser und die Bethalle des Swafnir sehen – vielleicht einer der ersten Anlaufstellen nach eurer Reise.

Enqui
  • Einwohner: um 4.000 (15% Thorwaler)
  • Herrschaft/Politik: Hetmann Ingald Ingibjarsson der Ingibjara-Ottajasko ist zugleich Hetmann der Stadt; in der Stadt gilt seit 1021 BF thorwalsches Recht.
  • Garnisonen: 70 Rekker der Ingibjara-Ottajasko, 30 Rekker der Hjolmskari, patroullierende thorwalsche Kriegsflöße
  • Tempel: Peraine, Firun, Efferd, Swafnir, Rondra, Phex
  • Besonderheiten: Seit die Thorwaler über die Stadt herrschen, ist in der einstigen Walfänger-Hochburg der Walfang bei Todesstrafe verboten; die Residenz des früheren Stadt-Fürsten beherbergt heute zwielichtige Vergnügungslokale; die Ingibjara-Ottajasko lebt in einer neu erbauten Ottaskin am Rand Stadt.
  • Stimmung in der Stadt: geprägt vom Bemühen der Thorwaler, iher zerbrechliche Herrschaft über die Stadt aufrecht zu erhalten; Widerstand der Alteingesessenen gegen die neuen Herren; die Lage der meisten Flüchtlinge ist von Hoffnungslosigkeit geprägt.
  • Wichtige Personen: Swirga Targidsdottir (Swafnir-Geweihte), Ingulf Joosten (Efferd-Geweihter), Alwin Aarauken (Unterwelt-Herrscher), Hegon Tequir (Anführer der Enquier Widerständler), Yolo beni Shaba (geheimer Vogtvikar), Natasha Plötzbogen (Hexe)
Enqui Harbor

In dem eher sicheren Stadtteil Svellttor im Nordwesten der Stadt finden sich der Seehafen, die Kämpferschule Rekkerskola, die kleine Werft, der Gasthof Haus Svellttor, der Tempel des Efferd und die Bethalle des Swafnir.

In der labyrinthartigen Fischerstadt aus Hausbooten und Holzhütten im Osten stehen die Tavernen Haifischzahn und Enge Masche, sowie die geheime Halle des Phex. Auf dem Irrlichterhügel im Südwesten befinden sich die Tavernen Premer Schuss und Rettungsanker, das Spielhaus Joss und das Bordell Rahjas Pracht im alten Palast. In diesem Teil der Stadt liegen auch die Tempel von Firun, Rondra und Peraine.

Weitere Informationen zur Stadt entnehmen Sie bitte aus Westwind 103-106.

Enqui zur Ankunftszeit der Helden

Wie schon im einleitenden Vorlesetext zu diesem Kapitel beschrieben, scheint die Stadt derzeit aus ihren Nähten zu platzen. Dies hat natürlich auch einen Grund. Wie im Abschnitt In jüngster Vergangenheit erwähnt, ist der gesamte Handel über den Brack (was einen wichtigen Teil einnimmt) zur Zeit durch einen gefesselten Dämon zum Stillstand gekommen. Nur noch vereinzelt gelingt es guten Fahrwasserkundigen, die Route bis Tjolmar zu überstehen. Vom Großteil derjenigen, die die gefährliche Fahrt auf sich genommen haben, sind in den meisten Fällen nur noch einzelne Planken ihrer Boote, die ans Ufer gespült wurden, übrig geblieben. Diese beunruhigende Situation schlägt sich auch auf die Stimmung in der Stadt nieder und die Helden sollten dies zu spüren bekommen (unter anderem im Abschnitt Stadtgespräch beschrieben). Wenn die Helden auf der Durchreise in den Süden sind, werden sie sehr schnell feststellen, dass niemand mehr bereit ist, sie auf ihrem Schiff mitzunehmen, zu riskant scheint eine Überfahrt geworden zu sein. Allein dies sollte den Helden genug Motivation sein, der Sache nachzugehen, wollen sie doch selbst auch ihr Ziel erreichen. Sind die Helden aber nicht von ihrer Neugier gepackt, können sie die Efferdkirche einsetzen, die die Helden bittet, den Vorkommnissen nachzugehen. Doch dazu später.

Ein weiterer und für dieses Abenteuer wichtiger Punkt ist, dass die Helden hier in Enqui von dem Schatzsucher erfahren (siehe hierzu ebenfalls den Abschnitt In jüngster Vergangenheit), der vor kurzem erst von einer Expedition in die Sümpfe wiederkehrte und von einem mysteriösen Fund (dem schwarzen Diamanten) erzählte. Auch hierzu finden Sie Anhaltspunkte im Abschnitt Stadtgespräch.

Stadtgespräch

Streuen Sie ein paar dieser Gerüchte bei Gelegenheit ein, um Ihrer Gruppe ein Gefühl von der Stimmung in dieser Stadt zu geben und sie auf die Vorkommnisse im Brack aufmerksam zu machen:

  • Schwer bepackte Hafenarbeiter erzählen, dass in Enqui „nichts mehr rein und nichts mehr raus“ geht. Ankommende Schiffe reisen entweder umgehend wieder ab, oder verweilen ein paar Tage auf Reede, in der Hoffnung, dass sich die Situation bald bereinigt.
  • In den Kneipen tummeln sich die Arbeiter, da sie keine Arbeit mehr haben und erzählen sich von Aberglauben durchdrungene Schauermärchen über die verschwundenen Boote auf dem Brack. Dies geht von harmlosen Räuberbanden, über Götterbestrafungen bis hin zu tiefsten schwarzmagischen Verschwörungen.
  • Natürlich hat auch der Sternenregen, der im Efferd 1029 BF über dem Svelltland niederging, seine Spuren Hinterlassen. Je nachdem, wie viel Zeit schon seitdem vergangen ist und wie weit die Kunde gedrungen ist, kommen die Glücksritter auch nach Enqui. (Mehr dazu finden Sie in Roter Mond 81ff.) Die Gespräche über den Sternenregen können auch zum nächsten, für das Abenteuer relevanten, Punkt übergehen.
  • Ein besonderes Gerücht über einen vermeintlich wertvollen Fund des Glücksritters Rowin macht die Runde. Geradezu prahlerisch verkündete er in den letzten Tagen, dass er einen „machtvollen, magischen, schwarzen Edelstein“ von seiner tagelangen Reise in die Brinasker Marschen mitgebracht hätte. (Dies ist nur die halbe Wahrheit, denn in Wahrheit verlor er ihn wieder auf der Flucht vor Geistererscheinungen noch in Nähe des Fundortes.) Vielleicht vermuten die Helden schon an dieser Stelle, dass der Fund etwas mit den Vorkommnissen im Brack zu tun haben könnte.
Enqui Tavern

Diesem Gerücht nachzukommen sollte den Helden aus oben bereits erwähnten Gründen nun nicht mehr so fern liegen. Alternativ können Sie aber auch den im Kasten Im Auftrag Efferds vorgeschlagenen Einstieg wählen.

Die Suche nach Rowin dem Schatzsucher

Entscheiden sich die Helden, dem Gerücht um den Schatzfund Rowins nachzugehen, gestaltet sich dies nicht als ganz einfach. Sicherlich wollen die Helden Rowin aufsuchen und möglicherweise einen Blick auf den Fund werfen oder ihn gar analysieren wollen.

Ein erster Anhaltspunkt wäre, sich in den Kneipen und Tavernen, in denen sich Rowin herumgetrieben haben soll, nach dem Schatzsucher durchzufragen. Hier können sie natürlich auch seinen Namen erfahren. Für die Wirte scheint es ein lukratives Geschäft zu sein, Personen, die sich nach Rowin erkundigen, anzulocken und schon bald wir jeder Wirt behaupten, dass sein Lokal die Stammkneipe Rowins sein soll. Es erfordert Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis, aus der Bevölkerung herauszubekommen, dass sich Rowin meistens in der Engen Masche in der Fischerstadt aufgehalten hat. Nebenbei können Sie natürlich fallen lassen, dass sich schon mehrere Gestalten (darunter auch die Namenlosenanhänger) nach Rowin erkundigt haben, was aber nicht allzu auffallen dürfte, da fast jeder in dieser Stadt etwas von dem Fund ab haben möchte oder meint, ein Guter Freund Rowins zu sein, in der Hoffnung, zu mehr Geltung in dieser Stadt zu gelangen.

Richten Sie es so ein, dass es morgens (oder zumindest tagsüber) ist, wenn die Helden kurz davor sind, auf Rowin zu stoßen. Denn in der Nacht zuvor fand die Entführung Rowins durch die Schergen des Namenlosen statt (siehe dazu auch das Kapitel In jüngster Vergangenheit). Machen Sie die Helden darauf aufmerksam, dass etwas mit dem Schatzsucher nicht stimmt, indem Sie zum Beispiel eine alte Fischerin das Gespräch der Helden mit einem der Wirte belauschen lassen und beiläufig kommentieren, dass gestern Nacht vermummte Gestalten eilig mit einem kleinen Boot auf den Brack aufgebrochen sind.

Die Entführung

Neben den Helden gingen auch die Namenlosenanhänger rund um Perdan Warfal (Roter Mond 160, der allerdings nicht mit nach Enqui kam, sondern in Tjolmar auf die Ankunft seiner Lakaien wartet) auf die Suche nach Rowin (Hintergrund siehe In jüngster Vergangenheit). In der Nacht, bevor die Helden auf die Spur des Schatzsuchers kommen konnten, schlugen sie zu und entführten den ohnehin schon durch seine Erlebnisse im Moor verängstigten Rowin. Die finsteren Gestalten fuhren noch in der Nacht mit einem kleinen Boot über den Brack in Richtung Parkauki. Als sie aber entdeckten, dass der Schatzsucher mit seinen Erzählungen ein wenig übertrieben hat und den schwarzen Diamanten gar nicht bei sich trägt, sondern ihn in den Marschen zurück lassen musste, verkauften sie Rowin unter der Hand als Sklave in der Hausbootsiedlung und machten sich auf eigene Faust auf, den Diamanten zu bergen. Aus den Aussagen Rowins kamen sie zum Schluß, dass er den Diamanten wohl in der Ruinenstadt Swelt fand.

Optional: Im Auftrag Efferds
Oh ja, Efferd prüft uns gar sehr in letzter Zeit. Wie gut, dass er uns euch gesandt hat.

- Ingulf Joosten, Vorsteher des Efferdtempels in Enqui

Wenn Sie der Meinung sind, ihre Helden/Spieler kommen nicht auf die Idee, den seltsamen Gerüchten zu folgen, oder treten die Helden ganz bewusst an die Efferdkirche heran, so haben sie mit dem Tempelvorsteher Ingulf Joosten noch die Möglichkeit, den Helden offiziell den Auftrag zu geben, sich um die Vorkommnisse auf dem Brack zu kümmern. Sie können Ingulf in der Not auch dazu benutzen, um Wissenslücken der Helden zu stopfen.

Die Efferdkirche hat ein entschiedenes Interesse daran, dass die Sache geklärt wird. Nicht nur der Handel über Fluß und Meer ist merklich beeinträchtigt, sondern auch das 'Monster aus dem Brack' (wenn es denn eines sein sollte) gilt Ingulf vielleicht sogar als Prüfung für seine Kirche.

Den Entführern hinterher

Spätestens am Hafen oder am Ufer des Flusses in der Stadt werden die Helden darauf aufmerksam, dass in der gestrigen Nacht eine Gruppe zwielichtiger Gestalten entgegen jeden Ratschlags mit einem Boot Richtung Tjolmar aufgebrochen ist. Möglicherweise lässt sich auch herausfinden, dass die Gruppe einen großen, schweren Sack dabei hatte (den gefesselten Rowin). Dies ist die einzige Spur, die die Helden derzeit haben, wenn sie dem Schatzsucher und seinem Fund nachgehen wollen. Naheliegend ist es dann, dass die Helden versuchen, sich ein Boot zu besorgen und sich einen Überblick über die Geographie des Bracks verschaffen. An ein Boot heranzukommen, stellt sich als eine gar nicht so einfache Aufgabe dar, da es in Enqui derzeit nicht mehr so viele Boote gibt, die den Fluß befahren können (da einige schon auf dem Brack zerstört wurden). Dazu ist fast niemand mehr bereit, den Helden ihr Boot zu leihen, oder zu verkaufen – die Angst, der Besitzer würde sein Boot nie mehr wiedersehen, ist zu groß. Nur zu erhöhten Preisen und mit guten Überredungsversuchen kann es den Helden gelingen, einen kleinen Kahn mit Segel und Rudern zu organisieren. Vielleicht sind die Helden aber auch so gewitzt und überreden den Efferdgeweihten Ingulf Joosten, ihnen ein Boot auszuhändigen.

Enqui Raft

Neben der Beschaffung eines Bootes müssen die Helden noch zusehen, wie sie mit dem Gefährt heil über den Brack gelangen, ist der Brack wegen seinen Untiefen und schlechten Wetterverhältnissen schon ohne den gefesselten Dämon nicht einfach zu befahren gewesen. Einen Lotsen werden die Helden nicht aufreiben können, allerhöchstens einen Einblick in die Karten des Efferdtempels erhaschen oder sich in einem Gespräch mit einem örtlichen Fahrwasserkundigen die wichtigsten Gefahren und Tipps über den See geben lassen.

Schließlich sollte es Ihren Abenteurern aber gelingen, mit einem kleinen Wasserfahrzeug die Stadt Richtung Brack zu verlassen.


Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Дата: 27.12.24 | Просмотров: 91 | Отзывов: 0

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