Rhondara stellen wir dem Kapitel voran, denn viele der Genannten haben sich im Kampf bewährt. Wo Unwissende an Dschadra und Khunchomer denken, wissen wir um Al’Abus Gesetze. Rhondara ist kämpferisch und mehr denn das Messen mit der Klinge.
Vorbilder
Die Andersgläubigen verehren Heilige, uns Rechtgläubigen ist dies fremd. Wir kennen Vorbilder, die noch nach Generationen Ansporn sind. In den Sippen und Stämmen gibt es treue Diener des All-Einen, deren Taten ihren Tod überdauert haben. Wir versuchen es ihnen gleichzutun, denn so kommen wir Rastullah näher. Hier nennen wir diejenigen, die im gesamten Kalifat bekannt sind. Sie zeigen uns, welch Wege die Gottgefälligen beschreiten können. Wenn du am abendlichen Feuer sitzt, frage deine Gefährten nach ihren Vorbildern, um auch von diesen zu lernen.
Malkillah ibn Hairadan, der erste wahre Kalif
»Er war es, der das Kalifat auf dem Fundament der Offenbarung in Keft schuf. Vor ihm gab es viele, die den Titel trugen und die Kinder der Wüste in den Kampf führten. Malkillah I. aber war der erste wahre Kalif, denn er wurde nach Seinem Erscheinen gewählt und begründete die Blutlinie, die bis heute regiert. Auf dem Schlachtfeld schlug er die Feinde aus dem Norden, die Keft zerstören wollten. Er entschied, dass Novadi sein sollte, wer Al’Abu verehrt. Hier in Unau nahm er alle feierlich in den Stamm auf. Weise und gerecht herrschte er. Bis heute ist er das Ideal des gottgefälligen Herrschers: hart gegen Feinde, gerecht gegenüber Gefolgsleuten und milde zu Schutzbefohlenen.«
—Asch’na Gar, Hoher Mawdli des Kalifats, Unau, 285 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Hahmud Dhach’gamin und ar’Yerhani, die Verkünder der Botschaft
»Von zwei Großen will ich euch künden. Obwohl unser Volk gleich den Haimamudim Wissen erhält und weiterträgt, was gut und Al’Kha wohlgefällig ist, bewahren wir manches niedergeschrieben. So schenkte uns Hahmud Dhach’gamin, dessen Geschick mit der Klinge dem mit der Feder in nichts nachstand, das Werk ›Rastullah in Keft‹. Er war zugegen, als As’Sali unter die Menschen trat. Kaum endete Seine Offenbarung, da begann er zu schreiben; niemand, der seine Worte liest und nicht ergriffen wäre. Er war Vorbild und Ansporn für den großen ar’Yerhani. Um Seine Gesetze gebührend zu würdigen, schuf er die 19 Geheiligten Glyphen, um darin die 99 Gesetze erstmals so niederzuschreiben, wie sie für die Ewigkeit bestimmt sind. ›Also spricht Rastullah‹ ist sein Werk und er der erste Mawdli. Ohne den einen, wäre der andere nichts. Sie zeigen, wie Großes auf den gemeinsamen Werken anderer aufbaut. Daher achtet keine gottgefällige Tat gering, denn gleich den Ziegeln erwächst nur aus vielen Großes.«
—Raschul Bedi al’Novad, Hoher Mawdli der Neun Mawdliyat von Keft, 282 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Malkillah II., der Streitbare
»Viele kamen, die ruhmreiche Taten vollbrachten und ebenso viele, die wir heute nur noch nennen, damit ihre Fehler nicht wiederholt werden. Sie kamen und gingen, bis Malkillah II. dem Kalifat neue Größe schenkte. Wo Hader und Zwist herrschten, da einte er die Novadis und führte uns auf den Pfad des All-Einen zurück. Die Gemeinschaft ist es, die uns stark macht und mit dieser Stärke vergrößerte er das Kalifat. Er hatte begriffen, was dem Kalifat fehlte, um stark genug zu sein für all das, was den Gläubigen noch bevorstand. Oh, wie groß war der Segen Ad’Djiins, denn heute wissen wir, es braucht das starke Kalifat, welches Malkillah II. errichtete, damit wir Seiner Prüfung gewachsen sind.«
—Asch’na Gar, Hoher Mawdli des Kalifats, Unau, 286 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Tulameth saba Malkillah, die Friedensstifterin
»Du fragst mich nach dem Adamanten der Wüste? Blut vom Blute des Kalifen, Nachfahrin Malkillahs I.? Groß ist die Bürde, die Tulameth saba Malkillah trägt und viele wären daran gescheitert. Den Frieden mit dem Thron in Gareth wahrt sie und ihre Stimme hat dort Gewicht, obwohl sie nie verleugnet, dass sie eine Rechtgläubige ist! Frage dich, ist es einfacher, in den Landen der Wüste treu Al’Mahasoltan dar az’Zur zu dienen und Seinen Geboten zu folgen oder fern der Heimat und der Schönheit der Wüste unter Andersgläubigen? Sie schützt die Aramyas, alle Rechtgläubigen in Almada, und stärkt die Gemeinschaft der Gottgefälligen.«
—Dschelafan al’Tergaui, Emir von Amhallah, 285 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Die Träger der Tränen Rastullahs
»Ich hörte von ihnen, Männer und Frauen, denen Al’Kha in Keft eine machtvolle Vision sandte. Ihre Worte gaben Hoffnung und Zuversicht. Seinen Zeichen folgten sie durch die Wüste und über den großen Yaquir. Dort sprach Er zu ihnen und sie alle tragen seitdem eine Träne Rastullahs, einen Abramanten. Sie sind etwas Besonderes und ihnen wohnt eine Macht inne, die kein Zauberwirker erklären kann. Ich erkannte darin Al’Abus Wirken, wie ich es selbst erfahren sollte. Sie waren eine Gemeinschaft, die uns den Weg bereitete.«
—Yazemin saba Rastullah, Oase Khabîra, 286 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Yazemin saba Rastullah
Sie wollte nicht, dass wir von ihr schreiben, denn es kommt ihr unangemessen vor. Dies spricht umso mehr für ihre Tugendhaftigkeit. Aber auch meine Worte mögen vom Band des gemeinsam Erlebten getrübt sein. So möge ein Anderer Worte finden:
»Ich war nicht zugegen, als durch sie der All-Eine wirkte und Seinem Volk eine Waffe in größter Not gab. Auch nicht, während Al’Ankhra sich zum zweiten Mal offenbarte und Khabîra schuf. Doch ich bezweifle nichts davon und sprach mit vielen, die zugegen waren. Gleich welcher Rechtsschule, welchen Stammes oder ob Andersgläubige, sie alle sprachen das Gleiche über Yazemin. Er erwählte sie als Gefäß und in ihr ist eine Glaubensstärke, wie ich sie zu Lebzeiten nur selten traf. Über die Zweite Offenbarung mögen wir hitzig streiten, doch es ist eine Ehre, es mit ihr zu tun. Ihr Geist ist klar wie ein See, ihre Argumente kraftvoll wie der Ras und ihr Gemüt milde wie eine Mutter – und wie eine solche kümmert sie sich um die Rechtgläubigen sowohl aus Khabîra wie auch um die Pilger und Besucher.«
—Asch’na Gar, Hoher Mawdli des Kalifats, Unau, 286 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Kämpfer für Rastullah, die Hadjinim
»Wahrlich mannigfaltig sind die Wege, dem All-Einen zu dienen. So hört von den Hadjinim, den tugendhaften Streitern Al’Ankhras. Oh, ihre Kampfeskunst gleicht dem kühnen Falken, der sich aus der Höhe auf die Beute stürzt, dem Löwen der sich tapfer jedem Gegner stellt. Doch daraus erwächst nicht ihre Größe. Sie ehren die 99 Gesetze, wie es sonst wohl nur die Eremiten tun. Askese geloben sie, keine Lüge kommt über ihre Lippen und seit jeher gibt der Lehrer an den Schüler sein Wissen weiter. Der weise Shaikh Said sal Rashim ist ihnen weiser Berater, o von Orhima Gesegneter, er deutet den Willen Al’Abus wie nur wenig andere.«
—Rashim ben Rashman, Haimamud aus Keft, 279 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Wichtige Stätten des Glaubens
Die gesamte Welt wurde von Al’Mahasoltan dar az’Zur geschaffen. Dennoch kennen wir besondere Orte, an denen Er sich offenbarte oder durch Wunder wirkte, Orte, an denen wir in Seinem Namen Großes vollbrachten oder die ein Gleichnis dafür sind, was wir bewahren und achten.
Keft, Ort der Ersten Offenbarung
»Uns alle zieht es nach Keft. Ob fern der Wüste geboren oder Kind der ewigen Khôm. Dorthin zu pilgern, sollen Rechtgläubige auf sich nehmen und etwas vom Feld der Offenbarung mit sich zu tragen, erinnert uns an diesen erhabenen Ort. Wie oft wir es tun sollten, darüber lässt sich trefflich streiten. Wenn die Zeit gekommen ist und wir Rastullahs Reich geschaffen haben, dann werden wir alle 99 Mal dorthin pilgern können. Dies erscheint kaum vorstellbar. Aber erwählte Er uns, weil wir nur den einfachen Weg beschreiten oder weil wir uns den Prüfungen stellen, an denen andere scheitern würden?«
—Shanatir Sheranbil, Hoher Mawdli des Kalifats, 256 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Kein Ort gleicht Keft, denn es ist einzigartig! Hier trat er unter uns, erwählte uns und gab uns die 99 Gesetze. Ohne Keft gäbe es die Novadis nicht. Es ist unser aller Pflicht, es zu bewahren und zu schützen. Malkillah I. nahm alle in seinen Stamm, die Beni Novad, auf und daraus erwuchsen die Novadis. Dies ist zugleich ein heiliger Eid des Blutes, wir werden Keft verteidigen, so wie Malkillah I. es in größter Not tat. Keft war es, wo Al’Kira uns gegen die Schuppenhäutigen beistand und sie mit Hagel schlug. Keft war es, wo Er den Trägern der Tränen Rastullahs eine Vision schenkte und ihre Reise begann. Und hier war es, da wir die Herausforderung des Zeitalters der Rache begriffen und sie frohen Herzens annahmen und von wo aus wir unseren ersten Sieg errangen.
Khabîra, Ort der Zweiten Offenbarung
»Rastullah sei gepriesen! Schon immer war dieser Teil der Wüste besonders trocken. Als der Herrscher aus Vinsalt und seine Gefährten mit dem Segen des Kalifen kamen, um Unheilvolles zu vernichten, da versiegten die wenigen Wasserlöcher oder verdarben durch das Wirken der Ifriitim. Und nun? Khabîra! Ein See, geschaffen durch Seine Macht! Heimstatt unserer machtvollen Waffe. Dies ist der Grund der Zweiten Offenbarung, 9 mal 9 mal 9 Mal gesegnet. Hier will Al’Kha sie, will Er uns. Pilgert hierher, wie wir es nach Keft tun. Erblickt, was Er geschaffen hat und Worte nie beschreiben könnten. Tretet an die Feuer der Beni Khabîra und sucht den Diskurs mit ihnen. Es ist nicht wichtig, wie wir auf die Zweite Offenbarung blicken. War es jemals wichtig, welcher Schule wir folgen, wenn wir nach Keft kamen? Dieser Grund ist geheiligt, denn hier sprach As’Sali zu uns. Erbitte das Wasser von Al’Birkabrah, in dem noch heute die Teile Seiner Träne schwimmen, und führe es mit dir, so wie wir es mit dem geheiligten Sand Kefts tun. Rastullah, Du hast uns erwählt und wir folgen Dir in das Zeitalter der Rache, denn Du bist mit uns!«
—Asch’na Gar, Hoher Mawdli des Kalifats, Unau, 286 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Brig-Lo, Al’Turachan, das Feld der Wiederkehr
Die Andersgläubigen nennen es das Feld der Zweiten Dämonenschlacht, denn hier trafen große Heere aufeinander. Wir kennen es als Al’Turachan und hatten es doch missverstanden. Lies, was ich damals niederschrieb, nachdem ich als einer der Träger der Tränen Rastullahs zurückkehrte:
»Es ist ein Ort gewaltigen Verlustes. Zahlreich die Monumente, die den Gefallenen der Schlacht errichtet wurden. Auch wenn sie andersgläubig waren, empfinde ich Respekt für ihren Mut, denn sie stellten sich den Horden der Ifriitim. Doch nicht deshalb ist dieser Ort besonders. Al’Kira sandte Seine Diener, die sich selbst zu Göttern erhoben hatten, und sie folgten, denn sie wussten, Er ist Al’Mahasoltan dar az’Zur und dies ihre Bestimmung! Der Ort wurde von ihnen bereitet und zu Al’Turachan. Wir wussten dies und hofften vermessen, dass dies der Ort Seiner Wiederkehr wäre. Rastullah, wir waren überheblich und bitten um Vergebung! Seine Fingerzeige führten uns zu Ihm und Er schenkte uns eine machtvolle Vision. Nichtswürdige waren und sind wir, Er aber schenkte uns Seine Tränen und machte uns zu Seinen Sendboten. Dies war die Bestimmung des Ortes. Hier würde nicht Al’Abu wiederkehren. Hier sprach Er zu Seinen Dienern, auf dass wir uns auf Sein Kommen vorbereiten mögen! Erkenne die Zeichen und danke Seinen Neun Frauen und Ihm, denn Er ist Al’Kha und Er wird wiederkehren!«
—Charef ben Rashman, Erster Mawdli der Schule von Khabîra, 278 nach Rastullahs Erstem Erscheinen
Tarfui, Zeichen der beständigen Prüfung
Tarfui soll dir Mahnung sein, denn dort erlitten wir eine schmähliche Niederlage gegen die Feinde mit dem Rabenbanner. Wir überschätzten uns und unterschätzten sie. Wir lernten daraus und unter Malkillah III. wurde es zum Ort eines großen Sieges! Diese schwarzseidenen Khoramsbestien erkannten As’Salis Zeichen nicht. Neun ihrer seltsamen Monde nach der ersten Schlacht kam es zur zweiten und wir siegten. Die Oase soll uns daran erinnern, dass unsere Prüfungen niemals enden, dass wir nicht aufgeben oder nachlassen dürfen, denn wir sind von Rastullah erwählt und dies ist das Zeitalter der Rache, in das Amm-el-Thona uns führt. Daran erinnere dich stets, wenn du vor der Stele stehst, die zur Erinnerung an unseren Sieg hier aufgestellt wurde.
Gesegnete Artefakte des All-Einen
Rastullah offenbart sich uns im Alltag. Die Kleingeistigen benötigen Artefakte oder andere Gegenstände, um ihren Glauben zu leben. Er gab uns die 99 Gesetze und diese sind Seine wichtigste Gabe. Trotzdem gibt es einige besondere Gegenstände.
Erhabene Schriften
Von den beiden Schriften Rastullah in Keft und Also sprach Rastullah schrieben wir. Sie sind die wichtigsten Bücher und alle Mawdliyat studieren sie. Wenn es dir möglich ist, dann lies auch du darin, weite deinen Geist und öffne dein Herz. Sie sind hilfreiche Werke, aber keine unverrückbaren Gesetze, und wichtiger ist es, sich im steten Diskurs zu üben und an nächtlichen Feuern aus den Überlieferungen, Erlebnissen und Meinungen der Anderen zu lernen.
Daneben gibt es Al’Raschida nurayan schah Tulachim, welches den Beni Kasim als Geschenk des All-Einen gilt. Die schändlichen Al’Anfaner raubten das Original aus dem Bethaus in Unau. Viel steht darin über den Geist der Menschen und seine Stärkung.
Der Fußabdruck Rastullahs
Dank der kühnen Gewitztheit Einiger gelang es dem Feind nicht, den Fußabdruck Rastullahs aus Unau zu rauben. Dort kannst du ihn im Bethaus der Kasimiten in seiner ganzen Pracht bewundern. In einer Kupferplatte ist der Fußabdrucks Al’Abus für die Ewigkeit erhalten. Ihn zu sehen, dort zu beten und Ihn zu preisen, gesegnet ist, wer dies tun kann. Kein Bildnis von Dir können wir uns machen und Du gabst uns dies Zeichen Deiner Herrlichkeit.
Die Tränen Al’Abus
Von den Abramanten, welche wir in Al’Turachan erhielten, schrieb ich. Ein steter, reinweißer Schimmer geht von ihnen aus und kündet von Seiner Macht und Herrlichkeit. Sie sind allen Trägern stets eine Richtschnur des Handelns und eine Erinnerung an Sein Versprechen gewesen, dass Er sich wieder offenbaren wird. Sie vermögen die Tugenden Rastullahs zu verstärken und diejenigen, welche ihrer ansichtig werden, daran zu erinnern. Streitende Gruppen besänftigte mein Freund Lulzim mit ihnen, und oft sprachen wir alle in ihrem Licht zu Gläubigen und sahen hinterher ihr Licht in den Augen der Zuhörer.
Heute wissen wir zudem, dass sie ein Fingerzeig für die Zweite Offenbarung waren, bei der As’Sali uns einen sehr viel größeren Abramanten gab, der zugleich die Dschadra al’Abrah ist.
Das Sternenschwert
Ein Stern zerstörte Elem, ein Reich der Jünger der Ifriitim, in denen Chârazul allgegenwärtig waren. Aus seinem einzigartigen Metall wurde das schwarzglänzende Esravun mit 99 mal 99 Schlägen geschaffen. Zeichen der Würde und Bürde des Mautaban, ist es seit den Tagen Malkillah I. und ungezählt die Feinde, die durch das Sternenschwert ihr Ende fanden. Doch welch großes Geschenk Ad’Djiins es ist, das offenbarte sich erst jetzt im Zeitalter der Rache. Es ist eine mächtige Waffe und uns Hinweis auf machtvolle Mittel gegen den Feind, die es zu finden gilt.
Was Rastullah wohlgefällig ist
Einige Dinge sind Al’Ankhra und Seinen Neun Frauen besonders wohlgefällig und erfüllen Ihn mit Freude. Erinnere dich Seiner Sendboten, von denen wir dir kündeten. Vergiss nie, die größte Freude ist es Ihm, wenn wir nach Seinen Geboten ein tugendhaftes Leben führen. Ein solches Leben ist das größte Geschenk, welches wir Ihm machen können.
Ihm gefällig ist Weiß, denn dies ist die Farbe Seines Arams, des großen Himmelzeltes und Zeichen der Gottgefälligen, wie es auch aus Seinen Abramanten scheint. Errichten wir Ihm zu Ehren ein prachtvolles Monument oder Bethaus, nutzen wir daher möglichst Marmor ohne Trübung. Er schenkte uns Seine Tränen und es sind Diamanten. Dieser Stein ist der edelste und ewig. Unseren Ahnen erschufen das Porzellan und damit huldigen sie Rastullah. Sein Weiß ist ein stetes Gebet an Ihn und den Sippen ein wertvoller Besitz, der zu besonderen Anlässen genutzt wird.
Von den Pflanzen sind ihm der Cheria-Kaktus, die Dattelpalme sowie die Tamarinde wohlgefällig. Durch sie schenkt Er uns Nahrung und Erkenntnis. Der Kaktus führt uns näher zu Ar’Rashid und gewährt Visionen. Nur Unwissende rauchen ihn einzig zu ihrer Erquickung; kein Gottgefälliger täte dies. Auch gab Er uns Sumak, ein edles Gewürz, wenn wir am 9. Tag feiern und zu wichtigen Ereignissen zusammenkommen, dann würzen wir die Speisen damit und danken im Stillen dem All-Einen.
Die Gottgefälligen pilgern, denn dies ist ihnen Pflicht und erfüllender Dienst an Rastullah. Als Zeichen der Reise gen Keft und Khabîra, seit es uns von Ihm gegeben ward, ist es guter Brauch, etwas von dort mit sich zu nehmen. Es verbindet uns mit all denen, die ebenso dort waren. In Keft füllen die Pilger ein kleines Säckchen mit Sand von As’Sidi ar’Raschtul. Wer nach Khabîra zieht, der tritt an Al’Birkabrah heran und füllt ein kleines Gefäß mit etwas Wasser. Kleine Phiolen aus gebranntem und glasiertem Ton, aus Glas oder gar rein weißem Porzellan haben schnell Verbreitung gefunden.