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Geschichte - Heshinja

Seit Al’Abu in Keft erschien, unterscheiden wir in die Jahre vor Seinem Erscheinen und denen danach. Vor allem von den Letzteren wollen wir dir künden. Unsere Ahnen leisteten Großes seit den Tagen Rashtul al’Sheiks. Suche die Haimamudim und lausche ihren Worten, wenn du mehr davon erfahren möchtest. Was war, ehe der All-Eine unter uns trat, beschreiben wir nur kurz, denn es ist für Seine Verehrung nicht von großer Bedeutung und schnell wirst du das Wesentliche darin erkennen.

Die Jahre vor der Ersten Offenbarung

Schändlich war die Knechtschaft unserer Vorfahren durch die Geschuppten. Doch sie rangen sie mutig und listenreich nieder. Sie verbannten die verderbten Echsen durch das Wirken Bastrabuns in die Sümpfe. Für Jahrtausende sicherte dieser Schutz unsere Vorfahren. Nach dem Sieg aber begann ihr Niedergang! Nichts hatten sie gelernt, strebten danach, das falsche Wissen und Tun der verruchten Geschuppten zu übernehmen. Üble Magie wurde gewirkt, Ifriitim in die Welt gerufen, Chârazul erschaffen und ganze Landstriche verheert! Hast du einmal das tote Land der gorischen Wüste gesehen, das kein Geschenk des All-Einen wie die Khôm ist, dann ahnst du, was diese 8 mal 8 mal 8 Mal Verfluchten taten.

Schwach und voller Dekadenz war es den Güldenländern ein leichtes, das Diamantene Sultanat zu zerschlagen. Auch sie kennen die falsche Magie. Unweit des lebensspendenden Yaquir und des Emirats Amhallassih liegt das Feld einer großen Schlacht. Die Ungläubigen nennen sie die Zweite Dämonenschlacht, wir kennen sie als Al’Turachan. Dort hetzte eine ihrer Kaiserinnen Unwesen gegen ihre Feinde. Unsere Vorfahren unter dem weisen Krieger Raul besiegten sie und fegten ihre Kreaturen von Al’Khas Welt. Diese Wesen sind allen Rechtgläubigen ein Graus, und Heshinja verweigert jedem Zauberwirker den Segen, der sich solcher Magie bedient!

Unsere Vorfahren in den Weiten der Wüste und den Landen, die daran angrenzen, vergaßen nie, was es heißt, Kinder der Wüste zu sein. Achtsam bewahrten sie die ehernen Gesetze und Traditionen. Ihre Feinde fürchteten sie und mehr als einmal schlugen sie Eindringlinge, seien es Tulamiden oder Güldenländer, die sie belehren wollten, wie sie zu leben hätten. Heute wissen wir, die Frauen Rastullahs wachten damals über die Welt und als Ad’Djiin nach Seinem Schlaf erwachte, da berichteten sie ihm. Al’Ankhra sah das Volk der Wüste und es erfreute Ihn, denn sie hatten die Prüfungen bestanden, auch wenn sie sich Seiner nicht mehr erinnerten. Da kam Er auf die Welt herab und es trug sich zu, wie Hahmud Dhach’gamin es überlieferte.

Die Einigung der Novadis

Rastullah hatte sich offenbart und die Herzen der Menschen in Keft waren vom Glauben erfüllt. Wie der Wind verbreitete sich die Kunde und die Beni Novad aus Keft waren ihre Sendboten. Die Neun Reiter von Keft zogen als Verkünder der Ersten Offenbarung aus und ihre Worte gewannen viele neue Gläubige. Doch andere wollten nicht erkennen. Krieg führten die Beni Novad gegen diese Stämme und Oasen. Siegreich waren sie, denn sie fochten, als wäre Rhondara unter ihnen. Immer mehr Sippen schlossen sich ihnen an. Furchtsam blickten die Herrscher im fernen Gareth auf die Kinder der Wüste und Angst überkam sie. Als hätten sie die Khôm je beherrscht, schenkten sie den Menschen dort die Unabhängigkeit.

Aber einige begannen zu vergessen, es drohten sich die Fehler zu wiederholen, an denen schon die Nachfolger Rashtul al’Sheiks gescheitert waren. Zwist und Hader kam unter den Rechtgläubigen auf. Konnte allein ein Beni Novad ein wahrer Gläubiger sein? Was war mit denen, die Al’Abu in tiefster Überzeugung anriefen, jedoch nicht aus der Wüste kamen? Es brauchte erst einen Mann aus dem hohen Norden und seine Gefährten, um unsere Vorfahren auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Der rothaarige Krieger Erm Sen wusste sich in der Khôm zu bewegen, als sei er dort geboren. Listenreich und wagemutig fochten er und die Seinen für den Thron des Mittelreichs. Es gelang ihnen sogar, Keft zu erobern, wo sie die neun Worthüter, Anführer der Rechtgläubigen bis zu diesem Tag, erschlugen. Und Schlimmeres gelang ihm fast, denn beinahe hätten sie das Feld der Offenbarung errungen! Unter Malkillah, dem von Orhima Gesegneten, vereinten sich die Stämme und fegten die Ungläubigen aus der Wüste und ihrem Umland. Dies war die Geburtsstunde des Kalifats und er der erste wahre Kalif! Feierlich nahm Malkillah I. auf dem Quad Al’Zulquh bei Unau alle Rechtgläubigen in den Stamm der Beni Novad auf. Seit dieser Stunde nennen wir uns stolz Novadis. Nicht der Stamm ist entscheidend oder ob wir überhaupt aus einem solchen kommen, unser Glaube ist es! Und so heißen wir jeden, der As’Sali aus tiefstem Herzen verehrt, unter uns willkommen.

Die Expansion des Kalifats

Die Zahl der Gläubigen wuchs. Große Siege wurden im Unauer Krieg unter Malkillah I. in den beiden Schlachten am Cichanebi-See errungen und wir eroberten Unau sowie Selem. Übermut machte sich bei einigen breit, sie strebten nach mehr. Weiter und weiter entfernten wir uns vom Ort der Offenbarung und wollten Gebiete erringen, die uns fremd waren. Nach Neetha griffen die Truppen Tugruk Paschas und wurden geschlagen. Ähnliches ereilte die heutigen Beni Gadang vor Fasar. Ein Kriegszug kann in einer Niederlage enden, umso mehr, wenn er schlecht vorbereitet ist und nicht mit dem rechten Ziel und dem Segen Al’Kiras geführt wird.

Das Kalifat war stark geworden und erblühte, um bald darauf innerlich zu wanken. Kalifen wechselten zu schnell, Streit und Hader kamen auf und einmal mehr drohte es, an den gleichen Fehlern zugrunde zu gehen wie viele Reiche zuvor. Dies ist die Lehre für uns alle, Rastullah hat uns erwählt und eine Aufgabe aufgetragen, die wir nie vergessen dürfen! Wir sind stark, wenn wir uns darauf besinnen und schwach, wenn wir beginnen zu handeln, als wären wir selbstgefällige Potentaten, die nach unsinnigen Eroberungen in der Ferne streben. Auf Schwäche folgte Stärke. Mherwed wurde errungen und schließlich unter Malkillah II. die Lande des Emirates Amhallassih gewonnen. Das Kalifat muss stark sein, um zu bestehen und die ihm gestellte Aufgabe erfüllen zu können. Weise waren daher diese Zugewinne und niemand zweifelt daran, dass die Menschen dort Teil des Kalifats sind. Aber weiter in die Ferne zu blicken und schreiten, das hieße zu vergessen, was uns ausmacht und unsere Bürde ist. Weise Herrscher wissen dies, sie bewahren und hüten, was ist.

Innere Zerrissenheit und Khôm-Krieg

Gestärkt wähnten wir uns sicher und übersahen das Unheil in der Ferne. Nach der Gründung unserer Seestreitmacht unter El Harkir und dessen ersten Siegen kam Al’Anfa mit einem gewaltigen Heer und unter Anrufung fremder Mächte über das Kalifat, der Szinto färbte sich rot vom Blut der Toten. Wir verloren Schlacht um Schlacht, unaufhaltsam rückte der Feind vor. Selem, Unau, viele Oasen und schließlich Mherwed wurden blutig vom unbarmherzigen Gegner gewonnen. Wir waren überrascht worden, Rechtgläubige wurden versklavt und das Kalifat war nach dem Tod von Abu Dhelrumun ohne Herrscher. Statt geeint zu streiten, handelten wir aufgescheucht und ohne Kopf. Rastullah, wir hatten gesündigt und Du prüftest uns in dunkelster Stunde!

Keft gab uns Hoffnung. Mustafa von Unau, Nachkomme großer Kalifen und Sultan der Beni Shadif, einte uns. Er schenkte uns Siege in Mherwed, Madrash und Bakir. Wie das Löwenrudel nur gemeinsam Beute machen wird, gingen wir vor. Wie einst in den Tagen Malkillahs I. waren wir wieder eine große Gemeinschaft, bereit von anderen zu lernen und neue Wege zu beschreiten, ohne zu verraten, was uns ausmacht. So endete 250 Jahre nach dem Ersten Erscheinen Al’Abus der Khômkrieg mit einem großen Sieg in der Zweiten Schlacht bei Tarfui.

Einigung des Kalifats und Kampf gegen den Sphärenschänder

Unter unserem neuen Kalifen Malkillah III. gedieh das Kalifat. Die Schäden und Verluste des Krieges bewältigten wir. Er ordnete Dinge neu, denn wir hatten gelernt. Wie in jeder Sippe kam es mitunter zu Streit, doch immer fanden wir Lösungen. Der Kalif stiftete Frieden mit dem Mittelreich im Norden und dem Horasreich im Westen. Dann kam einer über die gesamte Welt, der alles unterjochen wollte. Ein übler Magier, dem allzu viele folgten. Der Schänder aller Sphären, Borbarad, hatte auch Diener in Rashdul und Sultan Hasrabal warf sie nieder. Schließlich kam es zu einer großen Schlacht, der Kalif entsandte Streiter unter dem Mautaban, dort gegen die Düsternis zu kämpfen und zu siegen. So kämpften auch Rechtgläubige in der Dritten Dämonenschlacht und leisteten ihren Beitrag, die schändliche Magie niederzuwerfen, bevor sie die Wüste erreichte.

Zeichen Rastullahs und die Zweite Offenbarung

Im Schatten dieser großen Ereignisse regte sich der alte Feind, vor dem uns der All-Eine gewarnt hatte. Die Schuppenhäutigen der Echsensümpfe bedrohten das Kalifat. Sie machten Jagd auf Rechtgläubige der angrenzenden Gebiete und die Beni Szelemjati wurden von ihnen geschlagen. Malkillah III. rief die Stämme und sie strömten herbei. Sein Heer zog von Unau in den Süden und stellte sich den Geschuppten, die sich schändlichster Magie und unaussprechlicher Wesenheiten bedienten. Mit dem Kalifen kamen die Beni Dervez und groß war unser Sieg, wenn auch er viele Opfer forderte. Allen voran die Beni Szelemjati hatten einen hohen Blutzoll gezahlt.

Rastullah, du hast uns geprüft und wir haben gelernt, wachsam zu sein. Und es war gut, denn die Geschuppten griffen nach dem heiligen Grund von Keft! 266 Jahre nach dem Erscheinen des All-Einen stand Er uns dort bei! Ein wütend-schwarzes Wolkenzelt erschien über der Oase, Al’Kiras Zorn kam über die Echsen, als sie As’Sidi ar’Raschtul erobern wollten. Eiskalte Hagelnadeln trafen sie und viele machten die Kämpfer der Beni Novad und Pilger aller Stämme nieder, als sie mit gerechtem Zorn das Heilige Feld schützten. An einem Schandfleck der Khôm hatten sich Echsen mit ihrer unheilvollen Magie festgesetzt. Dorthin zogen die Kämpferinnen und Kämpfer mit dem Kalifen an der Spitze und rangen sie nieder. Die Beni Kasim wachen seitdem über den Ort und erfüllen die Aufgabe, den Echsen zu widerstehen. Zweimal bereits griffen sie wieder an, doch beide Mal wurden sie von den rechtgläubigen Streitern zurückgeworfen.

Nach diesem Wunder gab es weitere Zeichen, die Al’Kha uns sandte. Wir alle spürten, dass etwas bevorstand. Sein Blick ruhte auf uns wie lange nicht mehr. Mir selbst wurden Träume zuteil, die ich nicht deuten konnte. So pilgerte ich nach Keft zu meinem alten Freund Raschul. Auf dem Heiligen Feld hatte ich zusammen mit sieben anderen eine Vision. Dieser folgend zogen wir nach Norden auf das Feld, das viele Aramyas Al’Turachan, das Feld der Wiederkehr, nennen. Hier sammelten wir Hinweise und sahen den Ort, an dem Er einst wiederkehren wollte. Danach fand jeder von uns einen kleinen Diamanten, einen Abramanten, der uns seither daran erinnert und an unsere Pflicht, von Seiner Wiederkehr zu künden.

Heute wissen wir, dass sich der Feind in den Tiefen zu regen begann, den aufzuhalten unsere heilige Pflicht ist. Das Zeitalter der Rache hatte begonnen und wir hatten es noch nicht erkannt. Hart traf uns der Angriff und Keft sollte einmal mehr ihr Ziel sein. Hier prüfte Er uns und wir erwiesen uns Seiner würdig! In größter Not schenkte Er uns durch Yazemin eine Waffe. Doch nichts ist sie gegen das Geschenk, welches Er uns am prophezeiten Ort, in Khabîra, gewährte: die Zweite Offenbarung!


Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Дата: 26.06.25 | Просмотров: 17 | Отзывов: 0

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