Kurzcharakteristik: kompetente Streunerin und Lebefrau, durchschnittliche Händlerin, häufig glücklose Spielerin
Vanjescha (geb. 983 BF, 1,72, rotbraune, lange Locken, smaragdgrüne Augen, üppig, alterslose Erscheinung) ist die jüngere Schwester Emmeran Stoerrebrandts und war seine erbitterte Gegnerin, als es darum ging, wer das Erbe über das Handelshaus antreten darf (siehe das Abenteuer Drei Millionen Dukaten). Wie die Geschichte ausging, ist bekannt, Vanjescha verschwand aus Emmerans Leben. Einige Jahre frönte die lebenslustige Bornländerin weiter dem von ihr so geliebten süßen und unbeschwerten Leben, bis sie es eines Tages zu weit trieb. Die ebenso leidenschaftliche Spielerin verlor hoch gegen einen Khunchomer Kaufmann – und der zeigte keine Neigung, ihr die Schuld für einen koketten Augenaufschlag zu erlassen. Vanjescha sah keinen anderen Weg, als sich mit ihrem Bruder zu versöhnen und ihn um Hilfe zu bitten. Emmeran verwehrte ihr seinen Beistand nicht, allerdings knüpfte er daran strenge Bedingungen. Auf seinen Wunsch reiste Vanjescha nach Riva, um im dortigen Kontor unter der Obhut des treuen und verlässlichen Kontorleiters Bärmund Erbarmer das Kaufmannshandwerk zu erlernen. Emmeran hofft, dass seine flatterhafte Schwester sich doch noch in ein nützliches Mitglied der Familie wandeln lässt.
Weder Bärmund noch Vanjescha waren sonderlich erpicht darauf, künftig viel Zeit miteinander zu verbringen. Allerdings erlag der Bornländer schnell den Reizen Vanjeschas. Die hat das schnell erkannt und weiß Bärmunds Schwäche für sich zu nutzen. Sie spielt mit ihm und weiß ihn zu manipulieren. Zu ihrem Erstaunen stieß sie kurz nach ihrer Ankunft auf ein dunkles Geheimnis des Konorleiters Bärmunds, der bei einem riskanten Geschäft hohe Verluste gemacht hat und zum Ausgleich der Kasse die Spenden der Stoerrebrandts für den Bau des Nandus-Tempels abgezweigt hat. Damit hat Vanjescha ihn in der Hand – und darf darauf hoffen, dass ihr Rivaner Exil doch nicht so trostlos werden wird, wie befürchtet. Sie sieht sich als Mentorin der Rastburger Zwillinge und hat einen unzweifelhaft schlechten Einfluss auf die beiden.
Verwendung im Spiel: Die lebenslustige Frau ist ein gerngesehener Gast auf allen Gesellschaften der angesehenen Gesellschaft, und ebenso häufig Gast Bei Swangard oder in der Neuen Liebe, wo sie ihrer Leidenschaft, dem Glückspiel, frönt. Ob sie einen der Helden um eine beträchtliche Summe beim Spiel erleichtert, oder ihm schöne Augen macht, ob die Helden ihr aus einer unangenehmen Situation im Undere Wyk helfen oder sie sie dazu verleitet, ihr aus einer peinlichen Lage zu verhelfen, ob sie ihr geschäftlich begegnen oder die Bornländerin sie beauftragt, ihr lästige Gläubiger vom Leib zu halten, mit Vanjescha wird es selten langweilig. Allerdings ist sie eine Meisterin der Manipulation, und wer sich mit ihr einlässt, muss damit rechnen, dass er sich unversehens in Angelegenheiten verwickelt sieht, die nicht zu seinem Besten sind.