- Einwohner: 150 Affenmenschen
- Herrschaft: Schamane Thrak
- Besonderheiten: Ruinenstadt, bewohnt von Affenmenschen, entweihter alter Traviatempel, Magierturm
- Stimmung in der Stadt: freundliche und traviagefällige Aufnahme
Hinter einer Hügelkuppe erblicken die Helden ein Ruinenfeld. Vor langer Zeit muss hier ein richtiges Dorf gestanden haben, jetzt aber liegen die Überreste in einem Kreis aus verbrannter Erde, der offenbar bis heute nicht wieder fruchtbar wurde. Außerhalb des Brandkreises ragt über den Wipfeln ein Turm mit eingestürztem Spitzdach empor. Ein freier Platz in der Mitte diente wohl einst als Marktplatz. Die steinernen Gebäude um ihn herum sind relativ unbeschadet. Bei einem handelt es sich der Bauweise nach offenbar um einen Tempel. Die anderen waren wohl Läden oder Werkstätten, sogar ein kleines Rathaus, eine Schänke und eine Schmiede scheint es gegeben zu haben. Diese intakten Gebäude werden offenbar bewohnt. Schon auf den ersten Blick erkennt man zahlreiche primitiv wirkende, menschenartige Wesen: Affenmenschen.
Hintergrund
Thunata wurde 611 BF von Bergarbeitern und Händlern als Minenstadt gegründet. Die Elfen begegneten den Menschen freundlich, Travia wurde verehrt. 851 BF errichtete die Magierin Regina von Helos einen Turm als Alterssitz. Thantor korrumpierte in der Zeit heimlich die Menschen so sehr, dass Travia 856 BF in ihrem Zorn ihre Tempelstatue bersten ließ und Affenmenschen vom Clan der Wildgänse, die sie in Gestalt einer Muttergöttin verehrten, herbeirief, um Thunata zu brandschatzen. Die Magierin Regina wurde am Leben gelassen und unterrichtete die Affenmenschen, die sich in Thunata niederließen, den entweihten Tempel aber zunächst mieden. Um 1006 BF nutzte Thantor die Traviastatue, um die Affenmenschen durch Manipulation dazu zu bringen, einige Elfen zu entführen. Mittlerweile meiden die Affenmenschen den Tempel wieder und sind vorsichtiger damit geworden, wem sie folgen.
Die Affenmenschen
Die ehemalige Menschensiedlung wird heute von den Affenmenschen des Clans der Wildgänse bewohnt. Ihre Gestalt und Körpergröße entspricht kräftigen Menschen, doch ihre Gesichter sind deutlich kantiger, haben Überaugenwülste und breite Unterkiefer. Zumindest die Männer haben oft eine fast fellähnliche Körperbehaarung. Ihr starkes Knochengerüst und ihre Muskeln verleihen den Kreaturen eine breite Gestalt und Robustheit im Kampf sowie gegenüber Kälte. Die ausgeprägten Schneidezähne mit hoher Beißkraft werden zur Nahrungsaufnahme, im Kampf und bei der Arbeit als Werkzeug und dritte Hand genutzt. Die Affenmenschen beherrschen den Umgang mit Speer und Keule, können schleichen und stundenlang in Lauerstellung verbringen. Sie sind durch ihre Lebensweise geübte und ausdauernde Läufer.
Die Affenmenschen sind Jäger und Sammler. Sie stellen einfache Werkzeuge wie Faustkeile, Keulen, Speere und Lederbänder her, gerben Felle und bauen Tierfallen. Wunden heilen sie durch Kräuterumschläge. Ihre Sprache ist einfach, sie verständigen sich mit gutturalen Worten, die für Fremde oft wie Grunzlaute klingen. Verständigen müssen die Helden sich also mit Händen und Füßen sowie mit wenigen Worten Garethi. Der Clan der Wildgänse ist gastfreundlich. Reisende erhalten Obst und gekochtes Fleisch als Geschenke.
Der alte Thrak
Thrak (hochbetagt, mit fast 2 Schritt größer als die anderen Affenmenschen, trägt weite Gewänder, die offenbar aus Teilen von Magierroben zusammengeschneidert sind, einst sehr muskulös, heute langsam abbauend, freundlich, spricht gebrochen Garethi, kennt die Menschengebräuche ein wenig) ist ein uralter Affenmensch, der im Turm Reginas lebt. Er kennt die Menschen aus Geschichten und hat einige selbst kennengelernt. Sein Großvater Shed war von den Affenmenschen Reginas gelehrigster Schüler. Als Nachkomme von Shed nimmt Thrak die Rolle eines Schamanen und Anführers ein. Mit ihm als Übersetzer und Sprecher kann man recht gut kommunizieren. Lesen oder Schreiben kann er allerdings nicht. Begegnet man ihm und den Affenmenschen freundlich, teilen sie ihre Geschichten.
Die Geschichten der Affenmenschen
Die Mythen des Stammes fassen grob und schwer verständlich den Hintergrund zu Thunata (Seite 40) aus Sicht der Affenmenschen zusammen. In ihrer primitiv-gutturalen Sprache gibt es das Wort Fellamma für „Fellwechsler“, und sie wissen um deren Gestaltwandlung und hypnotischen Blick, kennen Thantors Namen aber nicht. Drei Affenmenschen im Dorf gehören zu Thantors Gefolge (siehe Seite 35).
Hinweise
Korrekt: Gestaltwandlung, Hypnose, Silberminen
Erkundungen
Die Helden wollen eventuell die Umgebung erkunden. Die Affenmenschen selbst halten sich aus dem Turm (Heim ihres Schamanen) und dem Tempel (zum Tabu erklärt) fern.
- Die Minen sind gefährlich, aber die Affenmenschen wagen sich zur Kupfer- und Silbersuche hierher. Mit erfolgreicher Probe auf Sinnesschärfe (Suchen) kann man hier je QS eine Einheit (siehe Seite 66) Silber finden (insgesamt max. 6 QS).
- Der 12 Schritt hohe Turm wird von Thrak bewohnt. Im Erdgeschoss stehen uralte Polstersessel und Möbel in wilder Unordnung (man kann noch etwas nützliches, angelaufenes Silberbesteck finden, 1 Einheit). Im ersten Obergeschoss befindet sich der Schlafbereich (zerwühltes Bett, verschimmelte Tinkturen, alte Spiegel, Reste von Magierroben). Im zweiten Obergeschoss lag ein ausgebranntes Labor, doch das Dach und Dachgeschoss sind eingestürzt und haben selbst die Brandreste unter Trümmern begraben. Bisweilen treiben sich Baumdrachen hier rum.
- Der Tempel im Eslamidischen Stil wirkt deutlich zu groß für das Dorf. Man errichtete ihn zu einer Zeit, in der die Silberminen kommenden Reichtum versprachen, was sich aber nicht erfüllte. Er ist mit Marmor verkleidet und mit orangefarbenen Glasfenstern versehen. Im Tempelraum steht eine geborstene Statue der Travia. Auch das vordere Portal ist geborsten. Reliefs von Heim- und Stadtszenen umgeben den Raum. Oberirdisch befinden sich Räume der Geweihten und Gästezimmer. Vom Raum des Tempelvorstehers aus führten einst Geheimgänge in unterirdische Räume, doch der große Trümmerhaufen einer weiteren Statue Travias versperrt sie. Die darunter liegenden Kulträume und Höhlen sind heute leer.