Echsisch
Eine wegen ihrer gewagten Konsonantik für Menschen nur schwer zu erlernende Sprache ist das Echsisch, das Rssahh. Schon zu Zeiten Pyrdacors gesprochen und immer wieder verbessert und vereinfacht, ist diese Sprache heute die gemeinsame Verkehrssprache aller Achaz, Krakonier und Marus. Auch die Ziliten verstehen diese Sprache, können sie jedoch nicht sprechen, da sie keine Stimmbänder haben.
Das Echsische mit seinen vielen Zischlauten ist, gelinde gesagt, für Menschen nur sehr schwer zu verstehen. Oft fallen die wenigen Vokale ganz weg, und aus einem ‘H’Ranga’ wird ein, für menschliche Ohren nur schwer nachzuvollziehendes. ‘Hrnga’. Genauso schwer ist es für menschliche Ohren, die feinen Unterschiede zu hören, die den Sinngehalt eines Wortes ändern können. Von Bedeutung ist z.B. das gehauchte ‘H’; es hebt einen Begriff hervor und kennzeichnet ihn als etwas Heiliges. Beispiele hierfür sind ‘H’Rabaal’ (heilige Stadt). ‘H’Szint’ (heilige Schlange) und der Begriff ‘H’Ranga’ (heilige Wesen) für die Gesamtheit der Götter, Einige Begriffe des Echsischen haben - zumindest in abgewandelter Form - auch ins Tulamidya Einzug gehalten, so z.B.: ‘Zfer’ (Ziffer), ‘Ksir’ (Trank = Iksir). Noch schwerer zu verstehen als das Echsisch der Festland-Achaz ist der Dialekt der Waldinsel-Achaz. Diese neigen dazu, komplette Wörter zusammenzuziehen und die Vokale nicht mitzusprechen. So wird z.B. aus dem Namen Sarr Szzir’tzz Serszch (Der, der kleiner ist als die anderen) Srrszzir’tzzsrszch.
Eine Besonderheit des Echsischen ist seine Schrift, genannt Chrmk. Vor mehr als 8.000 Jahren wurde hierfür die Basis gelegt; damals entwickelte man das H’Chuchas, die “heilige Schrift”. Das H’Chuchas wurde anfangs nur von Weisen und Priestern benutzt, erst viel später, vor ca. 6.000 Jahren, bürgerte sich die Schrift als Chuchas allgemein als Schrift des Echsischen ein. Bei den Menschen wird das Chuchas oft als Yash’Hualay-Glyphen bezeichnet, nach jener Echsenstadt, in der sich noch lange die Kultur der alten Echsenwesen erhalten hat. Die Symbole dieser Sprache standen nicht nur für Laute, sondern für einen kompletten Begriff, egal ob es eine Tätigkeit, ein Zustand, eine Eigenschaft, ein Ding oder eine Person war. Ebenso waren Singular und Plural unklar; so konnte das Symbol für Fluss genauso Flüsse bezeichnen. Die genaue Bedeutung war nur aus dem Zusammenhang zu erkennen. So gab die Verdopplung eines Symbols eine Menge an: Das Zeichen für “Baum” wiederholt bedeutete also z.B. “Wald”. Die Symbole von Sonne und Mond zusammen bedeuteten “hell”. Der große Vorteil des Chuchas war, dass man zum Lesen eines Textes nicht die Sprache, sondern allein die Schrift beherrschen musste; ein Nachteil hingegen war, dass man die genaue Bedeutung mancher Zeichen nur dem Zusammenhang des Textes entnehmen konnte. Um das Jahr 3200 v.H. wurde das Chuchas, bisweilen auch Proto-Zelemja genannt, vereinfacht; aus seinen 20.000 Zeichen entstand eine Silbenschrift mit etwa 5.000 Glyphen. Diese Schrift, das Chrmk, ist bis heute erhalten geblieben. Sie ist bis auf wenige Zeichen identisch mit dem Zelemja.
Elfisch
Die liebliche und wohlklingende Sprache der Elfen, das Isdira, ist für Menschen nicht leicht zu erlernen. Die Feinheit der Laut unterschiede macht es einem Menschen schwer, die Unterschiede in der Bedeutung eines Wortes zu erkennen. So kann das Wort ‘sala’ je nach Betonung folgende Bedeutungen haben; ‘in Sicherheit sein’, ‘Zuhause’ oder ‘Versammlungsplatz’.
Als eine der schwersten Sprachen Aventuriens gilt das Asdharia, die alte Sprache der Hochelfen. Ohne die Fähigkeit zweistimmig zu sprechen, ist es unmöglich sie perfekt zu artikulieren, und so beherrschen auch nicht alle Elfen diese Sprache, in der die alten Zauberlieder gesungen werden. Zur Niederschrift des Isdira benutzt man 27 Schriftzeichen, die aus kunstvollen Schnörkeln und Schleifen bestehen.
Einige Worte des Isdira haben sogar ihren Weg ins Garethi gefunden: ‘Imme’ für die Stockbiene. ‘Feh’ für das graue Kaiserhörnchen und ‚Tarnele’ für den roten Löwenzahn. Auch das Wort ‘Zauberei’ ist vom elfischen ‘Taubra’ abzuleiten. Das Wort für Grobian und Quälgeist ist ebenfalls bei den Menschen bekannt geworden: ‘Goblin’.
Drachisch
Die Sprache der Drachen ist eine reine Gedankenverständigung. Die meisten der intelligenten Drachen kennen sogar mehrere Menschensprachen, doch lieben sie es, sich gedanklich zu verständigen. Um das ihnen eigene Idiom verstehen zu können, muss ein Zauberkundiger schon einen geeigneten Zauber verwenden, es sei denn, der Drache öffnet seine Gedanken. Die nächste Entsprechung im Reich der Magie soll die gedankliche Verständigung mancher Hexen mit ihren Vertrauten sein.
Um die komplizierten Gedankengänge der Drachen aufzuzeichnen, wurden vor ca. 1000 Jahren von dem aranischen Magier Pher Drodoni die Drakned-Hieroglyphen entwickelt. Wegen ihrer Komplexität eignen sie sich besonders, um das Drachisch niederzuschreiben. Die Grammatik und die 837 wichtigsten Zeichen des Drakned wurden von Drodont in seinem Werk “Kompendium Dracomagika” aufgelistet.
Koboldisch
Um die Sprache der Kobolde sprechen zu können, muss man einen Beschleunigungszauber anwenden, sonst ist eines Menschen Zunge nicht fix genug, die schnellen Wörter des Koboldischen zu formen. Nur Schelme, die ja bei Kobolden großgezogen wurden, können das Koboldisch sprechen, ohne sich der Magie zu bedienen.
Orkisch, Goblinisch und Trollisch
Das Orkisch ist geprägt durch seine zahlreichen Krächz- und Knurrlaute. Es ist für einen Menschen recht einfach zu lernen, da der Wortschatz recht klein ist; allein die Aussprache bereitet Schwierigkeiten. Streng genommen umfasst auch der Begriff “Orkisch” eine Vielzahl einzelner Dialekte. Hier sind die bedeutendsten das Oloarkh der herumstreunenden Orks und Ologhaijan, die “Hochsprache” der Orklandbewohner. Mit dem Oloarkh, das stark mit dem Garethi vermischt ist, kann man sich im Orkland kaum verständigen. Das Ologhaijan ermöglicht jedoch überall eine gute Verständigung.
Einige Begriffe des Orkisch werden auch von den meisten Ogern gesprochen.. Auch wenn man schon einmal den Begriff “Ogrisch” hört, so kennen diese primitiven Riesen dennoch keine eigene Sprache; sie sprechen vielmehr eine “Kurzform” des Orkisch.
Das mit dem Orkischen nicht verwandte Goblinisch wird meist nur noch bei den alten Goblinstämmen gesprochen; ebenso wie die Orks neigen die umherziehenden Goblins dazu, das Garethi der Menschen zu lernen. Das Goblinisch verwendet ebenso wie das Orkische nur einen kleinen Wortschatz, und zur Beschreibung komplexer Vorgänge müssen oft lange Umschreibungen gebraucht werden. Wie auch das Orkische verfügt das Goblinische nicht über eine eigene Schrift.
Eine Sprache, die ebenfalls mit dem Volk, von dem sie gesprochen wird, den Trollen, langsam ausstirbt, ist das Trollisch; auch diese Sprache ist keine Schriftsprache, und so gerät sie langsam in Vergessenheit.
Zwergisch
Allen Zwergen Aventuriens gemeinsam ist das Rogolan. Es klingt in Menschenohren dunkel und brummend, da alle Zwerge dazu neigen, die Vokale zu verschlucken. Das Rogolan besteht aus einer Fülle von unterschiedlich großen Wortketten, die sich nur durch die Vokale unterscheiden. So haben zum Beispiel Worte mit der Basis ‘r-g-1’ alle etwas mit Sprache oder Sprechen zu tun; ‘ragal’ (sprechen), ‘Argola’ (Gespräch), ‘Rogla’ und viele andere Begriffe mehr. Niedergeschrieben wird das Rogolan seit ca. 4500 Jahren in den 20 Zeichen des “kleinen Runenalphabets”: das eigentliche Runenalphabet umfasst jedoch noch vier Zeichen mehr. Keine der Runen weist Schnörkel oder Bögen auf, so dass sie leicht einzumeißeln sind.
Es gibt neben dem Rogolan zahlreiche Geheim sprachen der Zünfte, die auch zusätzliche oder abgewandelte Runen benutzen. Mit ihnen werden die Geheimnisse einer Zunft aufgezeichnet. Das heute nicht mehr verwendete Angram, auch Alt-Zwergisch genannt, wurde vor 5.000 Jahren entwickelt. Es ist im Gegensatz zum normalen Rogolan eine reine Bilder- und Symbolschrift, so dass die Bedeutung der Runen auf den alten Schriftstelen nicht immer eindeutig ist.
Beispielsätze verschiedener Sprachen:
- Isdira:
Sanya bha, tala(r)t
=Ich grüße Dich (mit Vorsicht), Mensch!
- Mohisch:
Hu agna oana maga?
=Wie hast Du den Tag begrüßt?/Guten Tag!
- Tulamidya:
Amchalla kemla Muwalla mechalla meh Rachbaka?
=Wieviel Geldstücke gibst Du mir für diesen kostbaren Hengst?
- Orkisch:
Ichai Kramrum ramram Karrka!
=Dieses Holz soll deinen Schädel spalten!
- Echsisch:
Chsri tzaktz tuz Chrr, Slem?
=Wanderer, gehst Du nach Selem?
- Nujuka:
Getuikko Jokkonaluo mekk uolpuino wuola omio Festuum
=Gehst (?) Du (sicher?) über den Fluss (fließend. Wasser, schnell, breit) nach Festum?
- Rogolan:
No xomschog brodexam bosekam!
=Die (verwünschte) Sonne scheint, als wolle sie das Erdreich spalten!