Einwohner: 650 (35% Auelfen)
Herrschaft/Politik: Das Recht des Stärkeren
Tempel: Firun, Travia
Wichtige Gasthöfe/Schänken: Schänke Silbertaler (Q2, P6), Spielhaus Travines Traumstube (Q5, P9), Gasthof Haus Goldberg (Q3, P7), Bordell Elfenpalast (Q3, P9)
Stimmung in der Stadt: Jeder misstraut jedem.
Was die Oblarasimer über ihre Stadt denken: “Nicht mehr lange, nur noch zwei Monde. Dann werde ich diesem verlorenen Nest endlich den Rücken kehren können. Es darf nur keiner etwas mitbekommen von meinem Fund.“
Oblarasim war viele Jahre lang ein kleiner Handelsposten der Norbarden, die hier mit den ortsansässigen Elfensippen Waren tauschten. Als 1005 BF im Oblomon Gold gefunden wurde, brachen einige Hundert Schürfer aus dem Svelltland, Bornland, sogar Thorwal und dem Mittelreich auf, um ihr Glück zu suchen.
Die Siedlung Oblarasim wuchs und wucherte, eine grobe Ansammlung von eilig gezimmerten Holzbaracken entlang der Flusses entstand. Als die Goldsucher begannen, die Flussauen zu durchwühlen, verließen zahlreiche Auelfen den Ort. Einige von ihnen wurden vom Goldrausch mitgerissen und blieben – nichts Elfi sches ist ihnen mehr geblieben. Die Waldelfen des Umlandes tolerieren die Ausbeutung der Natur nicht länger, sie sind zu einer steten Bedrohung für die Oblarasimer geworden. In Oblarasim herrscht das Faustrecht, es setzt sich derjenige durch, der die meisten Gefolgsleute besitzt. Derzeit halten die alteingesessenen Familien die Macht in den Händen und üben dadurch bürgermeisterliche und richterliche Tätigkeiten aus. Aber sollte zwischen sie ein Keil getrieben werden, können die Herrschaftsverhältnisse schnell wechseln.
Rundgang durch die Stadt
Oblarasim besitzt einen alten Siedlungskern, stabile Blockhäuser im norbardischen Stil, die sich um einen kleinen Marktplatz gruppieren. Hier leben die Alteingesessenen, die ihre Habseligkeiten erbittert gegen das ‘Gesindel’ verteidigen. Zwischen den drei großen Familienklans Tolojeff, Geddigsen und Kupferschlag herrscht ein Abkommen zur gegenseitigen Hilfe – wer sich mit dem Sprössling einer dieser Großfamilien anlegt, bekommt es nicht selten mit zwei Dutzend bewaffneten Angehörigen zu tun. Untereinander ringen die drei Familien um die Vorherrschaft über die Stadt.
Am Marktplatz liegen der Firun-Tempel, das Haus der Jagd sowie das Spielhaus Travines Traumstube, das die Spieler mit Weinen und Bränden aus der Ferne verwöhnt. Tatsächlich handelt es sich zumeist um überteuerte saure Weine aus Greifenfurt und selbstgebrannten Schnaps aus dem Bornland.Die Goldgräberbaracken erstrecken sich entlang des Handelsweges am Flussufer. Sie wurden eilig zusammengezimmert, ihre Bewohner, die in der Regel in Notgemeinschaften zusammen wohnen, wechseln oft.
Wer nicht so glücklich ist, Oblarasim auf den Füßen zu verlassen, wird vom Totengräber Milun Rorweder aus der Stadt gebracht und bestattet. Er besitzt eine Schreinerei am Nordrand des Ortes. In der Nähe befi ndet sich auch das Bordell Elfenpalast, ein solides Blockhaus mit verzierter Fassade. Huren und Lustknaben aller Völker bieten hier ihre Dienste an – auch einige apathisch wirkende Elfen. Unaufmerksame Freier werden bisweilen bestohlen und nackt auf die Straße geworfen.
Der recht geräumige Travia-Tempel wird seit einigen Jahren von einem Ehepaar aus Thorwal betrieben. Vater Hjalvar und Mutter Frenja gewähren zahlreichen Zugezogenen Obdach im Altarraum. Da Travias Gebote – Gastfreundschaft und Herdfrieden – von kaum jemandem im Ort geachtet werden, leiden die beiden in ihrem Glauben. In typisch thorwalschen Wutausbrüchen werfen sie Reisende schon einmal aus dem Tempel oder zetteln eine Schlägerei mit ‘götterlosen’ Glücksrittern an.
Der vorherige Tempelvorsteher Angraham, ein Zwerg, legte sein Amt nieder, als er zufällig einen großen Brocken Gold fand; er suchte fortan sein Heil in der Schürferei. Sein Reichtum ist längst vom Branntwein fortgespült worden, der verlotterte Angroscho wühlt dennoch tagtäglich mit wahnsinnigem Eifer im Uferschlamm, in der Hoffnung auf einen weiteren Fund. Mitleid erhält er in Oblarasim nur von seinen Nachfolgern im Amte, die ihm Mahlzeiten bringen oder bisweilen auch eine warme Decke – in den Tempel traut sich Angraham nicht mehr.
Der Silbertaler, eine schmierige Kaschemme, ist bei den Goldsuchern sehr beliebt, da die Eintöpfe und das Dünnbier relativ günstig sind. An den Tischen werden interessante Neuigkeiten ausgetauscht. Das Publikum ist roh, man provoziert Neuankömmlinge oft so lange, bis sie zuschlagen. Nur wer sich als selbstbewusst und durchsetzungsstark erweist, bekommt die Gelegenheit, mit den Stammgästen ins Gespräch zu kommen.
Oblarasim im Spiel
Das Leben in Oblarasim ist kein Zuckerschlecken. Die Gier hat Goldsucher hierhin getrieben, der ausbleibende Erfolg hält sie fest und die Verzweifl ung treibt sie zu Untaten und Gewalt. Eine in ihrem Kern derart zerrüttete Siedlung zieht allerlei zwielichtiges Gesindel an. Oblarasim ist Sammelbecken für skrupellose Räuber und Mörder.
Dies ist eine gesetzlose Stadt. Die Helden sollten das bei jedem Besuch spüren. Sind sie zäh genug, können sie sich behaupten, ansonsten drohen sie verschlungen und ausgespien zu werden, wie es schon einigen Unglücklichen ergangen ist.