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Kannemünde, der Norden im Süden

»Bevor wir kamen, war dieser Ort nur ein unbedeutendes Nest. Wir Bornländer haben Kannemünde mit harter Arbeit zu der gedeihenden Stadt gemacht, die sie heute ist.«
—Pjerow Peddersjepen, Kontorsgehilfe aus Kannemünde, neuzeitlich

»Mein Großvater sagt, bevor die Ungläubigen sich hier breitgemacht haben, war dies ein ruhiger und friedlicher Ort. Die Fremden kennen weder Rast noch Ruhe, denken immer nur daran, wie sie noch mehr Münzen in ihre Beutel raffen können.«
—Pizal ben Perhiman, Gehilfe in der Karawanserei vor der Stadtmauer, neuzeitlich

Region: geographisch zentrales Kalifat, nur nominell zugehörig

Einwohner: 1850 (30% Novadis)

Herrschaft: Stadtrat, gebildet aus Vertretern der Kontore

Tempel: Efferd, Phex, Travia, Tsa

Handel und Gewerbe: Umschlagplatz für diverse Waren aus dem Kalifat, Salzhandel, Fischfang

Besonderheiten: Fachwerkbauten im bornländischen Stil; Perlengrotten, die nur bei Ebbe zugänglich sind Stimmung in der Stadt: In der bornländischen Kolonie sorgen die kleinliche Sturheit und der trockene Geschäftssinn der Nordländer in Verbindung mit den Handelsbräuchen und dem heißblütigen Temperament der dort lebenden Novadis regelmäßig für kulturelle Missverständnisse und daraus erwachsende Spannungen. Letztlich gelingt es aber doch meist, den Frieden zu bewahren.

Die Stadt im Spiel: Während Kannemünde für reisende Abenteurer aus den nördlichen Landen einen Zugang ins Wüstenreich ermöglicht, bietet die Stadt gleichzeitig für neugierige Novadis eine Möglichkeit, die Bornländer und ihre eigentümlichen Sitten kennenzulernen, ohne dafür erst in den kalten Norden reisen zu müssen. Nachdem es in jüngerer Zeit wiederholt zu mysteriösen Unterbrechungen der Handelsketten im gesamten Bereich der Khôm kam, ist Kannemünde eine von Gerüchten und Halbwissen geplagte Stadt, in der Helden zur Informationssuche, als Vermittler oder um neue Handelsmöglichkeiten zu erschließen gebraucht werden.

Stadtrundgang

Dort, wo der Chaneb ins Perlenmeer mündet, liegt am südlichen Ufer des Flusses die Stadt Kannemünde, eine Kolonialsiedlung, deren Charakter stark vom Selbstverständnis ihrer bornländischen Erbauer geprägt ist. Auch der Name der Stadt entstand aus einer nordaventurischen Verballhornung des Flussnamens. Wenngleich der natürliche Hafen an der Chanebmündung bereits seit Jahrhunderten Händlern aus dem Bornland als Standort für Handelsposten und Kontore zum Warenaustausch mit dem Kalifat diente, hat Kannemünde erst vor wenigen Generationen seine jetzige Größe und Bedeutung erlangt. Die von einer soliden Stadtmauer umgebene, nach rechteckigem Grundriss errichtete Siedlung besteht aus etwa 150 Fachwerkhäusern und beherbergt vier Tempel des Zwölfgötterkultes sowie eine gut befestigte Hafenanlage.

Novadisiedlung

Vor der Stadtmauer, beiderseits der Straße nach Unau, liegen, umgeben von Zwergpalmen, die Lehmbauten einer kleinen Novadisiedlung sowie die große Karawanserei Al’Orhima (G03) (Q3/P3/S35). Die Siedlung ist älter als Kannemünde, doch obgleich Novadis und Bornländer schon seit mehreren Generationen Seite an Seite leben, bleibt man am liebsten unter sich.

Marktviertel (MV)

Durch das Tor des Morgens (MV01) betritt man das Zentrum der Stadt, dominiert vom großen Markt, an dessen Südrand sich der öffentliche Markttempel (T01) des Phex und die örtliche Filiale der Festumer Nordlandbank (MV02) erheben. In diesem Teil der Stadt liegen auch die Niederlassungen der in der Stadt vertretenen Handelshäuser, unter denen das Kontor Stoerrebrandt (MV03), das Kontor Surjeloff (MV04) und das Kontor der Mada Basari (MV05) zu den finanzkräftigsten und einflussreichsten zählen.

Das beste Gasthaus der Stadt ist der Gasthof Zur Krone (G01) (Q5/P5/S10), in dem auch die wöchentlichen Sitzungen des Stadtrates stattfinden.

Westlich des Marktes wurde der schmucke Traviatempel Sankta Mascha (T02) errichtet, der für viele Bornländer fern ihrer ursprünglichen Heimat eine wichtige Stütze ist.

Hafen— und Schlepperviertel (HS)

Der große Hafen nimmt die gesamte Osthälfte der Stadt ein und bietet Anlegestellen sowohl für kleinere Segler als auch für große bornländische Holken. Seit dem Khômkrieg ist der Hafen gut befestigt und die örtliche Garnison (HS01) beherbergt neben der Stadtgarde meist auch 50 Seesoldaten der Festumer Flotte. Direkt am Wasser steht auch der Tempel der salzigen Gischt (T03) des Efferd, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Weithin sichtbar ist der große Korn— und Salzspeicher (HS02), der für die Versorgung der Stadt von entscheidender Bedeutung ist. In der näheren Umgebung ist aufgrund des salzhaltigen Wassers des Chaneb kaum Ackerbau möglich, weshalb Kannemünde zu einem guten Teil auf die Versorgung mit Lebensmitteln von außerhalb angewiesen ist. Insbesondere aus dem Norden eingeführte Lebensmittel werden zu gesalzenen Preisen gehandelt.

Unter Seeleuten ist die Kaschemme Krötenschlick (G02) (Q2/P3/S10) beliebt, in der bis in die frühen Morgenstunden bornländisches Bier und Meskinnes ausgeschenkt werden.

Direkt am Fluss liegen die Häuser der Lastenträger, Hafenarbeiter und Fischer. Da es in der Stadt aufgrund der Wasserknappheit kaum Lasttiere gibt, werden die meisten Lasten von Menschenhand bewegt. Hier steht auch das kleine Haus der Erneuerung (T04), ein Tsatempel.


Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Дата: 26.06.25 | Просмотров: 8 | Отзывов: 0

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