Kurzbeschreibung: desillusionierter Zyniker und brillanter Medicus Hrdogar (994 BF, 1,78, früh ergrautes, schulterlanges Haar, traurig herabhängender Schnurrbart, schmale Statur) heißt eigentlich von Mäusebach und entstammt einem unbedeutenden Landadelsgeschlecht aus dem Kosch. Er studierte die Heilkunst bei den besten Ärzten im Lieblichen Feld und war mit Leib und Seele Medicus, zunächst in Havena und später in Eslamsgrund. Während dieser Zeit verfiel er den Drogen, Kräutern, die eigentlichder Heilung seiner Patienten dienen sollten. Zwei Patienten starben, weil er ihnen im Delirium eine zu hoch dosierte Arznei verabreichte. Nur mit knapper Not entkam er Lynchmob und Häschern. Ziellos irrte er umher, bis er irgendwann als Schiffsarzt anheuerte und so den Weg nach Riva fand.
Hier hat er sich in einem baufälligen Holzhaus im Gewerkehoop niedergelassen. In seinem zerschlissenen und geflickten Rock gibt er einen erbarmungswürdigen Anblick ab, die Leichenbittermiene, die er üblicherweise zur Schau stellt, tut ein Übriges. Die Schatten der Vergangenheit lasten schwer auf ihm. Doch statt sich ihnen zu stellen und gegen seine Sucht anzukämpfen, ergeht er sich in Selbstmitleid und Zynismus. In Riva ist er unter dem Spitznamen Hurenmedicus bekannt, denn er lässt sich seine Dienste von den Hübschlerinnen gerne mit Liebesdiensten bezahlen. Insbesondere Bei Swangard ist er ein häufig gesehener Gast und kümmert sich um ihre Liebesdiener; neben der Aufmerksamkeit der Frauen entlohnt die Wirtin ihn auch mit Rauschmitteln. Hrodgar, der mittlerweile vom Rikkani-Lahi-Pilz abhängig ist (siehe Seite 167) leidet zunehmend unter Magenschmerzen und verdrängt lieber den Gedanken daran, als sich selbst untersuchen zu lassen.
Die angesehenen Bürger ahnen nicht, dass sich hinter der gebrochenen zerlumpten Gestalt ein Medicus verbirgt, der – wenn sein Kopf nur klar ist – sämtliche Kollegen in der Stadt an Können übertrifft. Stattdessen ist er der Arzt der Rivaner Halbwelt, und selbst die skrupellosesten Unterweltgestalten lassen sich ob seines Könnens seinen Zynismus gefallen.
Und auch wenn Swangard Hildursdottir nicht müde wird, über ihn zu fluchen und ihn zu verwünschen, hat sie erkannt, dass sie Seelenverwandte sind. Zwar kennt sie seine Geschichte nicht, ahnt aber, dass sein Zynismus ebenso dem Selbstschutz dient wie ihre Flucherei. Sollte jemals jemand Hand an den Medicus legen wollen, bekäme er es unweigerlich mit der Wirtin und ihren Schergen zu tun.