Etwa um 9000 “BF waren Orks und Goblins, aber auch Trolle immer tiefer in die Wälder der Salamandersteine vorgedrungen — und bedrohten Sala Mandra, die Heimstatt der Lichtelten. Unter Führung des Alten Elfen Simia der-aus-dem-Licht-trat siegen nun bald viele hundert machtvolle Magie wirkende Elfen hinab in die Ebenen, den großen Flüssen folgend, und drangen tief ın die Kulturbereiche der "Wildhaarigen" (wie sie die Orks und Goblins nannten) ein: zum Nordufer des Neunaugensces um das heutige Donnerbach und dem gewaltigen Donnerbachfall, ins östliche Svellttal, zum Einhorngras, zum Unterlauf des Oblomons und in dıe Grüne Ebene. Sıe errichteten Wachtürme, magische Wälder und ab etwa 8200 v.BF auch die ersten altelfischen Ansiedlungen am Lorsol und am Mandlaril. Über einen Zeitraum von etwa zwei Jahrtausenden fochten die Orks verlustreiche Kämpfe gegen die machtvollen Elfen — wenngleich auch Legenden wie die des riesigen Ork-Schamanen Gruschar Knochenfresser überliefert sind, wonach dieser mit Tairachs Hilfe einen Sternenregen auf Simias Elfenheer hatten niedergehen lassen und so einen entscheidenden Sıeg errang. (In elfischen Legenden wird interessanterweise von einem Sieg der Hochelfen berichtet.)
Die Kriege der Orks, Blauen Mahre, Spinnen und Waldschrate gegen die Elfen fanden einen vorläufigen Höhepunkt um 7630 «BF. Sımia selbst soll die Steppe nahe des Flusses Svellt in das heutige Ödenmoor verwandelt und einen Bannzauber gewoben haben, der es insbesondere den Orks des Orklands unmöglich machen sollte, jemals wieder daraus zu entkommen. Am Ende dieses ersten Vorstoßes hatten die aufblühenden Hochelfen dıe Salamandersteine und die angrenzenden Ebenen fest ın ihrer Hand.
Irgendwann gelang es den Tairach-Schamanen, gegen die machtvolle Magie der Hochelfen vorzugehen — die nächsten Jahrtausende blieben geprägt von einem beständigen kriegerischen Aufeinandertreffen der beiden Rassen. So überrannten um 7200 “BF Orks, Oger und Trolle die Wachtbastionen des hochelfischen Reiches, während um 7000 vBF eine Geisterschlacht im Südwesten der Salamandersteine stattgefunden haben muss, aus der der undurchdringliche Firnwald-wo-Knochen-wachsen hervorging. Das Hochelfen-Reich reichte um 5500 v.BF bis in die Ebene des Svellts, wo sie mit Einhörnern Wacht gegen Orks und andere ‘wilde Rassen’ hielten. Vielleicht entstand seinerzeit die Abneigung der Einhörner gegenüber Minotauren.
Die GoLpene Stapt Umrazim
Im Jahr 3072 «BF erschütterte der Tag des Zorns die Zwergenstadt Xorlosch im Eisenwald. Viele Zwergenstämme wanderten in den Jahren danach aus, verstreuten sich in Aventurien und schufen sich neue Heimstätten. Die Kinder Aboralms zogen um 3070 BF nordwärts in die baumleere Einöde des Orklands. Dort errichteten sie unter Führung von Alberik Sohn des Arthag die legendäre Zwergenbinge und "Goldene Stadt’ Umrazim, Unzählige Minen und Stollen trieben sie in die Berge des Firunswalles, und mit einem wundersamen Artefakt, dem Goldauge, konnten sie tielin die Erde blicken und die verborgenen Schätze Angroschs finden.
Umrazim wurde zu einem machtvollen Bollwerk ınmitten des Orklands. Versuche gieriger Ork-Häuptlinge, die Stadt zu erobern, scheiterten allesamt. Und nicht nur das: Die Zwerge versklavten — so heißt es — Tausende gefangene Orks und ließen sıe in den düsteren und gefährlichen Minen schürfen. Auch wurden weitere Siedlungen außerhalb des Orklands errichtet (wie beim heutigen Tjolmar). Über viele Jahrhunderte war Umrazım der Fluch der Orks des nördlichen Orklands, gleichzeitig aber wundervolle und machtvolle Herrscherstadt jenseits aller orkischen Vorstellungskraft, Doch um 2200 wBF endete die goldene Zeit Umrazims: Die orkischen Sklaven erhoben sich zu Tausenden, unterstützt von den umliegenden Orkstämmen der Steppe. Die allermeisten Zwerge wurden in dem Massaker erschlagen, zerstückelt, verbrannt oder in die tiefen Minenschächte gestürzt. Umrazim ging in Flammen auf und wurde vollkommen zerstört. Bergkönig Ardorag brachte sich in seiner Verzweiflung selbst Angrosch als Opfer dar. Die Schätze der Stadt gingen verloren oder wurden von den Häuptlingen ins ganze Orkland zerstreut. Das Erbe der Zwerge aber war neben technischen Errungenschaften in Bergbau und Schmiedehandwerk auch die Verehrung Angroschs, den die Orks in Form des Schmiedegottes Gravesh übernahmen.
Mehr zum Geheimnis von Umrazim und den Tiefzwergen Äinden Sie auf Seite 168fE. (165 A)
Legenden berichten in der Zeit zwischen 5100 und 5000 «BF von cýnem großen Krieg der Hochelfen gegen Namenlose Horden, die unter der Führung von Maruk-Methai aus dem Rýesland nach Aventurien gekommen sein sollen. Diesen Heeren sollen neben Blauen Mahren, formlosen Geisterkriegern und mächtigen Riesen auch “schwarze Orks” angehört haben. Es steht zu vermuten, dass es sich dabei um fremde oder aber verderbte Orks handelte, die auch in keinem Kontakt zu den Orks im Orkland und Westaventurien standen.
In orkischen Legenden heilt es von diesen ‘schwarzen Orks’, dass sie auf der Suche nach ’Tairach in die Totenwelt gestiegen waren, dort aber von einer schwarzen Finsternis verderbt worden waren. Andere Quellen nennen gar einige Namen wie die der Heerführer Zazzar Rosch und Tarrak Gun, die “aus dem Land des ewigen Eises” gekommen sein sollen und “mir sich Tausende Schwarzhäute führten”, Es bleibt auch offen, ob &s sich um die lang verschollen geglaubten Überlebenden der Hochkultur von Tarrakvash gehandelt habe könnte.
Eine der letzten Entscheidungsschlachten gegen die Namenlose Invasion fand am Rand der Rorwhed statt — und bis heute ist das Gebiet astral auffällig und gezeichnet von den Mächten, die hier Hochelten und Namenlose Horden eýnst gegeneinander warfen.
In diese Zeiten fällt auch das Wirken des "einäugigen Wänderers” Torrasch Nachtpelz, der bis heute als cin “wahrer Aikar Brazoragh” zu gelten hat. Es ist unbewiesen, ob er einst mit den "schwarzen Orks’ aus dem Osten gekommen war oder ob er tatsächlich aus dem Orkland stammte, Es heißt jedoch, dass er nicht nur die wachenden Greifen von Jarrinar erschlug, den legendären "Öger-König’ Unmp ım Zweikampf bezwang und bei seinem Vorstoß ins Hochelfenreich den "Schwertfürsten des Shin-Xirirt" vernichtete (was dessen Kult in Aventurien auf Jahrtausende vernichtete), sondern dass er auch die abgeschlagenen Köpfe der Schwarzörk-Heerführer um seinen Hals trug. Unter Torraschs Führung erstarkten die Orks des Orklands wie scıt Jahrtausenden nicht mehr und erst seine Entführung durch achtzehn Meisterzauberer der Hochelfen fernab von Aventurien ließ sein Örkenreich nach fast drei Jahrhunderten der Herrschaft zusammenbrechen.
Um 4500 v.BF wurden die Orks in blutigen Kriegen auch aus dem Tal des Großen Flusses vertrieben. Selbst unter alten Tairach-Schamanen hält sich sogar beständig die Legende, dass dıe Hochelfen (vermutlich um 4100 «BF) mitten in der Orkschädelsteppe die Stadt Darialya, ein mächtiges Festungsbollwerk, errichtet hatten. Bis heute aber wurden keine Spuren dieses mythischen Bauwerk gefunden.
Doch um 3950 vBF begann das Hochelfenreich an Namenlosem Wirken und der eigenen Hybris zu zerfallen. Die Orks drangen — in Begleitung von Goblins, Ogern und Trollen — wieder weiter nach Östen vor und beteiligten sich in den nächsten zwei Jahrtausenden immer wieder an der vom Namenlosen geführten Vernichtung der hochelfischen Städte. Selbst an der Entscheidungsschlacht am Totenmoor (im Norden des heutigen Bornlands} um 2250 «BF waren Orks an der Niederschlagung des letzten großen nordaventurischen Hochelfen-Heers als Fulivolk größerer Herren beteiligt. Es heißt, die Plünderungen jener Zeit waren dıe Grundlage für den später legendären Orkenhort — einem Berg aus dem Reichtum vernichteter Gegner und Kulturen.