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Die Rastburger

Jarwen Seehoff, Leiterin des Kontors

Die Mittvierzigerin (lange, dunkelblonde Haare, fehlende Schneidzähne, zischt deswegen beim Sprechen) ist trotz ihres schlanken, wohlproportionierten Wuchses alles andere als eine Schönheit. Sie leidet unter einem enormen Überbiss, zu allem Überfluss wurden ihr bei einem Überfall vor einigen Jahren die oberen Schneidzähne ausgeschlagen und die Nase gebrochen, die schief zusammengewachsen ist. Als Geschäftsfrau profitiert sie von ihrem Gespür, für jeden Geschäftspartner den richtigen Tonfall zu treffen. Darin beweist sie eine große Wandlungsfähigkeit: Je nach Gegenüber ist mal knallhart und rau, mal humorvoll nachgiebig und mal intellektuell nachdenklich. Zudem ist sie klug und gebildet, und so fällt es ihr leicht, ihre Fähigkeiten zum Wohle des Kontors bestmöglich zu nutzen. Dass die Rastburger die Not der in Schuld geratenen Handwerker bedenkenlos ausnutzen, geht auf Jarwens Bestreben zurück. Alvide, Oberhaupt der Rastburgers, schweigt zu den Vorgängen, solange nur weiter Gold und Silber in ihre Truhen fließen.

Was das Geschäftliche angeht, ist Jarwen knallhart. Zwar würde sie vermutlich keinen Mord in Auftrag geben, aber wenn ihre Söldner einen entlaufenen Schuldner mehr tot als lebendig zurückbringen, dauert sie höchstens, dass die Arbeitskraft des Handwerkers beeinträchtigt ist. Die skrupellose Ausbeutung der in Schuld geratenen Handwerker hat sie unter den Rivaner Kaufleuten in Verruf gebracht. Doch die wirtschaftliche Macht des Kontors allein sorgt bislang dafür, dass man es nicht wagt, sie gesellschaftlich zu ächten. Das Verhältnis zu ihrem Vorgänger, Brendan Iveric, ist angespannt, denn dieser wird nicht müde, ihr Vorhaltungen über ihre schmutzigen Geschäfte zu machen (siehe auch Seite150).

Idlha und Conlai Rastburger

Die Zwillinge (geb. 1013 BF, schulterlanges, blondes Haar, grüne Augen, großgewachsen, durchtrainiert) sind Nichte und Neffe Alvides. Mit ihrem einnehmendem Äußeren, der guten Erziehung und dem Reichtum des Hauses Rastburger hinter sich, gäben beide ein begehrtes Paar der besseren Gesellschaft ab. Allerdings halten die Geschwister nur wenig von Konventionen und bevorzugen es, diese geflissentlich zu ignorieren. Ihr teils skandalöses Benehmen hat ihnen den Ruf der verwöhnten, verzogenen Gören wohlhabender Eltern eingebracht.

Nun, da ihre gestrenge Tante fern ist, gebärden sich die Geschwister wie entfesselt, egal, wie oft mahnende Briefe eintreffen. Keine Nacht vergeht, in der die beiden nicht die Nacht zum Tage machen, spielen, trinken und sich in mehr oder minder romantische Affären stürzen. Insbesondere Idlha hat schon so manches Herz gebrochen, derweil ihr Bruder, der schüchterner und gefühlsbetonter ist, Idlha nur deshalb kaum nachsteht, weil er ihren Spott fürchtet. Die Geschwister, die meist von zwei kontoreigenen Söldnern begleitet werden, zählen zum Freundeskreis von Vanjescha Stoerrebrandt, in der sie eine Seelenverwandte gefunden haben, die zudem ungleich mehr erlebt hat als sie.

Beiden steht nur ein beschränktes – und von der Tante ständig zur Strafe gekürztes – Taschengeld zur Verfügung, und da Jarwen nicht gewillt und Brendan nicht in der Lage ist, ständig für ihren verschwenderischen Lebensstil und die Spielschulden aufzukommen, setzen sie auf schnelle und vermeintlich ‘todsichere’ Geschäfte, um finanziell unabhängig zu werden.

Wiewohl eine fähige Kontorleiterin, kommt Jarwen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die Zwillinge zu bändigen. Dass deren Mutter zudem darauf bestanden hat, dass sich ihr väterlicher Freund, Jarwens Vorgänger Brendan Inveric, um ihre Kinder kümmern soll, derweil Alvide sie beauftragt hat, macht die Sache nicht einfacher. Sie fürchtet, dass die Zwillinge über kurz oder lang sich, dem Ruf der Familie und nicht zuletzt dem Kontor großen Schaden zufügen werden, wenn es so weitergeht. Und das wäre etwas, wofür die Matriarchin sie, Jarwen, zur Verantwortung ziehen würde. So sucht sie nach einer Möglichkeit, die wilden Zwillinge zu bändigen ohne es sich mit deren allzu nachgiebiger Mutter, Dorana Rastburger, zu verderben. Dass sämtliche Versuche bislang gescheitert sind, ist Jarwens Laune nicht gerade zuträglich – und Brendans Kommentare zu allem und jedem machen das nur noch schlimmer.

Der Grund für den Aufenthalt der Zwillinge in Riva

“Schuster, bleib bei deinen Leisten”, ist ein Sprichwort, dass man auch den Zwillingen hinter die Ohren schreiben könnte. Schon immer mehr dem Schwerthandwerk als dem Handel zugetan, haben Idlha und Conlai sich und ihre Familie in große Schwierigkeiten gebracht, als sie ob ihrer Begeisterung für Königin Invher, sich gemeinsam mit ihrem thorwalschen Freund Hrunir ui Rhys der Heerfahrt der Thorwaler auf dem Großen Fluss im Sommer 1031 BF (siehe das Abenteuer Der Fluch des Flussvaters) angeschlossen haben. Ein nordmärkischer Baronsohn fiel unter ihren Klingen, sein Vater forderte Rache. Kein Gold, Blut sollte fließen. Obwohl die Schwestern sich spinnefeind sind, zögerte Alvide nicht, den beiden beizustehen. Man beschloss, die beiden nach Riva, in Sicherheit zu bringen. Von diesen Zusammenhängen ahnt derzeit in der Stadt noch niemand.

Hrunir ui Rhys

Der ein Jahr ältere Hrunir (weißblondes, geflochtenes Haar, hellblaue Augen, breitschultrig, muskulös, gutaussehend) ist ein Thorwaler mit albernischen Wurzeln. Er ist ein wahrer Hüne (2,20 Schritt groß), und so gehen ihm mögliche Gegner schon allein wegen seiner äußeren Erscheinung aus dem Weg. Was ihm zugute kommt, da er im Gegensatz zu den Zwillingen und allen Wünschen seiner Mutter zum Trotz eher dem Kaufmannsberuf zuneigt als dem Kriegshandwerk. Dabei ist seine größte Schwäche, dass er nicht Nein sagen kann. So versucht er immer, es möglichst allen Recht zu machen – ein allzu häufig unmögliches Unterfangen. Auch die Zwillinge können nicht der Versuchung widerstehen, seine Gutmütigkeit auszunutzen; obwohl er es meist besser weiß, macht er stets bei ihren Dummheiten mit.

Obwohl seine Mutter ihn im heimischen Muryt zurückerwartet, hat er sich seinen Freunden auf ihrer Flucht angeschlossen. Er schätzt Brendan Inveric sehr, und wann immer es möglich ist, stiehlt er sich davon, um von ihm mehr über gute Kontorarbeit zu lernen.

Das Rastburger-Kontor im Spiel

Die Helden können in mannigfacher Weise mit den Leuten vom Kontor in Berührung kommen:

  • Konflikt mit den Rastburgern (Söldnern)
  • die Zwillinge versuchen, die Helden übers Ohr zu hauen
  • entweder Jarwen oder Brendan wirbt die Helden an, um auf die drei aufzupassen bzw. ihnen aus einer selbstverschuldeten Schwierigkeit herauszuhelfen
  • ein vom Kontor Abhängiger ersucht die Helden um Schutz
  • seine Eltern wollen Hrunir zurück nach Muryt holen, doch die Zwillinge wollen ihn davon abhalten, die Helden sind entweder der einen oder der anderen Seite behilflich
  • Jarwen Seehoff hat sich zu tief in dunkle Geschäfte verstricken lassen und benötigt vertrauenswürdige externe Hilfe, um ihre Beteiligung zu vertuschen
  • ein Konkurrent des Kontors sucht nach Beweisen für anrüchige Geschäfte Jarwens oder der Zwillinge
  • ein Kopfgeldjäger hat die Spur der Zwillinge bis nach Riva verfolgt, um sie dem Vater des von ihnen erschlagenen Nordmärker Adligen zu bringen. Dies könnten die Helden befördern oder verhindern
  • einer der Helden verstrickt sich in ein amouröses Abenteuer mit einem der Zwillinge
  • ein abgelegter Geliebter Idlhas kann sich mit seinem Schicksal nicht abfinden. Er stellt der Albernierin nach, versucht sie zurückzugewinnen oder wendet gar Gewalt an, um sie zu sich zurückzuholen. Alternativ will er seinem gekränkten Stolz Luft machen und Idhla eine Lektion erteilen oder er stürzt sich eifersüchtig auf Idhlas aktuellen Favoriten

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Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Автор: Thomas Römer, Christian Lonsing | Дата: 27.12.24 | Просмотров: 79 | Отзывов: 0

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