Im Hafenviertel herrscht tagein, tagaus, von morgens früh bis abends spät, rege Betriebsamkeit. Auf dem Marktplatz in Neuehaven kann man fangfrische Efferdfrüchte erstehen. Vergeblich sucht man jedoch nach den üblichen Seemannstavernen und Kaschemmen, die es nur jenseits der Kvillbrücke gibt. Eines der ältesten Gebäude Rivas ist die Heilige Halle der beständigen Flutwacht (2). Der weiß gekalkte, mit dem Abbild heimischer Meeresbewohner verzierte Efferd-Tempel umfasst zwei miteinander verbundene Gebäude. Bethalle und Sakralräume befi nden sich im größeren Haus, Wohn- und Verwaltungsräume liegen im Nebengebäude. Fenew Muskelken, ein energischer Bornländer, steht dem Tempel vor.
Die Warenschau
Ende Ingerimm, wenn der Winter das Land endlich aus seinem starren Griff entlassen hat, platzt Riva aus allen Nähten. Die bedeutendste Messe Nordaventuriens lockt Menschen von nah und fern in die Stadt am Kvill. Im Hafen drängen sich die Schiffe, die Straßen quellen über von Karren, Kutschen, Fußgängern, Reitern und Lasttieren. Taglöhner erleben die geschäftigste Zeit des Jahres und kommen kaum noch zur Ruhe. Auf der Warenschau kann man nahezu alles kaufen, was das Herz begehrt. Sei dies nun billiger Tand oder ein wuchtiger Schrank aus Moorholz, exotische Harze oder Salzfi sch, Bosparanjer oder Dinkelbier. Selten nur kann ein Begehr nicht erfüllt werden. Auf den Wiesen vor der Stadt erhebt sich eine Zeltstadt, in der es weitere Verkaufsfl ächen gibt, fahrende Handwerker bieten ihre Dienste an und Gaukler buhlen um die Gunst des Publikums.
Die Warenschau ist der geeignete Ort, um Beutestücke meistbietend an Kaufwillige zu verhökern. Und zudem verursachen so viele Einheimische und Gäste stets Ärger, zu dessen Beilegung der Magistrat gelegentlich auf die Hilfe verlässlicher Spezialisten zurückgreift. Die Warenschau bietet eben für jeden etwas.