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Zosgar Dolbrecht

Kurzcharakterisierung: geachtetes Mitglied der Rivaner Gesellschaft, leidlich fähiger Geschäftsmann, der jede Hilfe annimmt, um der Verarmung zu entkommen.

Der Neffe (geb. 996 BF, schütteres, nussbraunes Haar, grüne Augen, unscheinbar) des einflussreichen Rivaner Handelsherrn Gorm Dolbrecht, hat nach dessen gewaltsamem Tod zunächst mit Fleiß versucht, in die Fußstapfen seines Onkels zu treten. Doch Engagement ersetzt keinen Geschäftssinn. Zosgar agierte glücklos, die Verluste stiegen, bis die Schulden so erdrückend wurden, dass kein anderer Ausweg blieb, als das noch verbliebene Geschäft an die Rastburger zu verkaufen. Wenigstens erlaubte der Erlös Zosgar, die Familienvilla in Aelderfried zu halten. Doch es schien absehbar, dass auch ein eingeschränkter Lebensstil den endgültigen Ruin nicht verhindern kann.

Sowohl das Angebot der Ingstroks, wie das der Kolenbranders, ihn in ihrem Kontor einzustellen, hat der Witwer erbost abgelehnt. Wohlwissend, dass beide ihr Angebot nur aus Mitleid für seine fünf Kinder unterbreitet haben, ließ er es zu, dass der Stolz über die Vernunft obsiegte. Eine Schwäche, die er in Folge mehr als einmal bitter bereute, wenn die Gläubiger vehement an seine Tür pochten. Bald sah es aus, als seien Schuldturm und Verkauf der Villa unumgänglich.

Zur Überraschung aller sollte sich das Haus Dolbrecht jedoch wieder von sämtlichen Rückschlägen erholen: Als Donatella Syphax gezwungen war, ihr Lagerhaus am Aelderhaven zu verkaufen, um die dringendsten Schulden zu tilgen, war es Dolbrecht, der das Höchstgebot abgab.

Auch wenn man sich in der Stadt wundert, woher auf einmal das Kapital kommt und wenig Zutrauen in seine Versicherung hat, stille Teilhaber gewonnen zu haben, freut man sich letztlich, dass die alte Familie vielleicht nun doch wieder auf die Beine kommt.

Es ist nicht gewiss, ob Dolbrecht gleich ahnte, mit wem er es zu tun hatte, als fremde Geschäftsleute ihn aufsuchten, und ihm anboten, in sein Geschäft einzusteigen. Ihr Angebot schien seriös, ihre Erklärung, dass man sich seinen guten Namen zunutze machen wolle, um in Riva Fuß zu fassen, klang plausibel. Es waren Diener des Namenlosen, die sich hinter harmloser Fassade verbargen. Falls Zosgar Zweifel plagten, hat er diese angesichts der Aussicht, sich bald wieder in den Reigen der Großen einreihen zu dürfen, schnell beiseite gefegt.

Verwendung im Spiel: Der Kaufmann ist das gutbürgerliche Aushängeschild der Namenlosen Gemeinde der Stadt. Über ihn können sie unauffällig Waren beschaffen und verkaufen, haben Zugang zur besseren Gesellschaft und können ausloten, wer für ihre Einflüsterungen offen ist. Noch hat Zosgar nur sehr vage Vorstellungen davon, wer ihm zur Seite steht, und er will es letztlich auch gar nicht so genau wissen. Aber selbst wenn die Kultisten sich ihm nun offenbarten, es ist wahrscheinlich, dass Dolbrecht die Zusammenarbeit auch dann nicht beenden würde. Er weiß, dass sein neuerlicher Fall ohne ihre Unterstützung unausweichlich wäre. Und er weiß auch, dass er diese Schande nicht ertragen könnte.

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Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Автор: Thomas Römer, Christian Lonsing | Дата: 02.05.24 | Просмотров: 34 | Отзывов: 0

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