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Swangard Hildursdottir

Kurzbeschreibung: Machtbewusste Aufsteigerin, die mehr Sinn darin sieht, ihr Geld mit den Schatzsuchern zu machen, statt auf einen sagenhaften Schatzfund zu hoffen. Der Vater der Wirtin des Gasthauses Bei Swangard (siehe Seite 155) war zwar Mittelreicher, doch Swangard gibt sich voll und ganz als Thorwalerin, auch wenn sie eher ihrem Vater als ihrer Premer Mutter nachkommt. Swangard ist ziemlich klein, in ihre langen brünetten Haare hat sie zu thorwalschen Schläfenzöpfen geflochten.

Ihr Gesicht ist etwas zu breit, um als schön gelten und ihre Muskeln zu ausgeprägt, um mit einer damenhaften Figur bestechen zu können. Allerdings ist jeder spätestens dann beeindruckt, wenn er Zeuge wurden, wozu Swangard mit ihren Muskeln in der Lage ist…

Bei ihrem Vater in Havena aufgewachsen, hat sie eine gute Bildung genossen. Sie spricht sogar leidlich Bosparano. Doch dies wird nur selten offenbar, da praktisch jedes zweite Wort das über ihre Lippen kommt, ein Schimpfwort ist.

Durch eine geschickte Mischung aus Taktieren, Einschüchterung und lautem Getrommel ist es ihr gelungen, bei den letzten Stadteilwahlen den Ratssitz für Gewerkehoop zu erringen. Um sich einen Namen zu machen, hat sie erst die Orkgefahr mächtig aufgebauscht, um sich dann als Wortführerin gegen die Schwarzpelze aufzuschwingen. Sie zahlt nicht nur ein Kopfgeld für erschlagene Orks (siehe Seite 161), sondern ist zudem mit gutem Beispiel vorangegangen, und hat dafür gesorgt, dass die Gewerkehooper eine Waffenübung absolvieren. Auch die Mehrheit für die einfachen Bürger im neu zusammengesetzten Stadtrat hat sie auf die Beine gestellt. Eine der ersten Maßnahmen, gleich nach der Wahl der Bürgermeisterin, war es, einen ihr genehmen neuen Richter wählen zu lassen, der, was Swangards Geschäfte angeht, ebenso wenig hinsieht, wie sein Vorgänger, dafür aber weit weniger Geld verlangt. Sollte die Bürgermeisterin jemals auf die Idee kommen, Entscheidungen zu fällen, die der Wirtin nicht in den Kram passen, wird Swangard nicht zögern sie daran zu erinnern, wem sie ihr Amt verdankt. Momentan läuft die Zusammenarbeit aber reibungslos. Aldiana ist höchst dankbar, dass Swangard ihr viel Arbeit im Rat abnimmt und auch einmal einen unverschämten Ratsdiener zur Räson bringt. Da wundert es sie nicht, dass Swangard darauf drängt, über alle Entscheidungen auf dem Laufenden gehalten zu werden. Schließlich kann nur der ein guter Ratgeber sein, der genug weiß. Swangard hat es mit einer gekonnten Mischung aus Gewalt und Geschäftssinn geschafft, sich in wenigen Jahren zur Wortführerin der Neubürger zu machen. Damit dies so bleibt, unterstützt sie den Phex-Tempel und versucht frühzeitig, mögliche Konkurrenz auszumachen und auszuschalten. Erpressung ist in ihren Augen ein ebenso legitimes Mittel, um ihre Wünsche durchzusetzen, wie Einschüchterung und Gewalt. Ihr Talent, Menschen zu überreden, geht so weit, dass sie selbst ehrbaren Menschen verkaufen kann, dass man im Grunde am selben Strick zieht.

Wer Swangard gar zu nehmen versucht, was sie sich erkämpft hat, wird kurzerhand erdolcht und bei Karis Schweinen entsorgt (siehe Seite 155, Karis Wäscherei und Schlachterei).

Gegenüber ihren eigenen Leuten ist sie ungeduldig und harsch, kleinste Fehler werden lautstark und unnachgiebig angeprangert. Dass ihre Leute ihr dennoch treu sind, liegt vor allem daran, dass sie sich selbst auf Swangards unumstößliche Loyalität verlassen können.

Bei aller Härte und Entschlossenheit, die sie an den Tag geht, bei aller offen zur Schau gestellten Derbheit ist Swangard weder ohne Skrupel, noch ohne Herz. Das zeigt sich beispielsweise in ihrem Verhältnis zu ihrer verkrüppelten Aushilfe Yula. Swangard verspottet und verwünscht sie regelmäßig, schilt sie schwach und nutzlos. Dennoch duldet sie sie in ihrer Taverne und garantiert ihr Auskommen und Obdach, obwohl es Schankmaiden gäbe, die besser arbeiteten und mehr Umsatz brächten. Und falls ein Dritter jemals Hand an sie legte, wäre ihm Swangards unerbittliche Rache gewiss.

Verwendung im Spiel: Solange man Swangard nicht auf die Füße tritt, hat sie auch für Angelegenheiten des Allgemeinwohls ein offenes Ohr. Allerdings sollte man dann keine allzu großen Skrupel haben, was für Mittel sie einsetzen mag. Swangard ist ebenso als Auftraggeberin wie als Gegnerin (oder ernstzunehmendes Hindernis) der Helden gut einzusetzen. Sei es, dass sie in ihrem Auftrag Orks aufstöbern sollen, sei es, dass sie dafür sorgen sollen, dass das Gerücht neue Nahrung bekommt, dass die Orks womöglich gegen Riva ziehen: Swangard hat immer Bedarf an kräftigen und versierten Helden, um die Konkurrenz in die Schranken zu weisen oder sich gegen deren Schläger zu wehren. Für interessante Geheimnisse zahlt sie gerne. Sollten die Helden z.B. herausfinden, welche Erfolge das Kolenbrander-Kontor im Bergbau zu verzeichnen hat, würde das Swangard brennend interessieren.

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Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Автор: Thomas Römer, Christian Lonsing | Дата: 02.05.24 | Просмотров: 43 | Отзывов: 0

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