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Nebel auf dem Brack 4

  • Einwohner: wechselhaft, derzeit um 450
  • Garnisonen: keine regulären, dafür eine große Zahl mäßig bewaffneter, entschlossener Einwohner
  • Tempel: ein Schrein (entweiht) Borons und Efferds, verschiedene kleine Schreine (darunter auch Xeledon)
  • Wichtige Gasthöfe / Schänken: Kaiser Reno (Q3, P6, S12; akzeptables Essen, 'bestes Haus im Ort'), Mokolash (Q2, P3, S8; Spielhaus, Ungeziefer), Snekkar (Q2, P2, S20; 'thorwalsche Halla', großer Schlafsaal)
  • Besonderheiten: gesetzloser Hehlertreffpunkt
  • Stimung in der Stadt: morbid, für zu neugierige Fremde tödlich
Wichtige Einwohner

Die schillerndste Figur ist sicherlich der über 130 jährige Gobert Boronward, ein ehemaliger Boroni des al'anfaner Ritus, dem man nachsagt, sein Gott würde ihm den Weg in Borons Reich versagen. Er kümmert sich um den (entweihten) Schrein Borons und Efferds. Die Toten der Stadt begräbt er auf einer kleinen Insel ein paar Meilen vor der Stadt; zumindest hofft man dies, aber genau will das auch niemand wissen.

Es gibt zwei wichtige Personen, die in Parkauki so etwas wie Politik betreiben: Der inoffizielle 'Bürgermeister' Alger 'Einaugen-Al' Sprakensehl und die Halbelfe Rowina Tiefawsser. Beide kontrollieren eine Bande aus jeweils gut einem Dutzend Personen. Sprakensehls Bande hält sich mit Flußpiraterie, Schutzgelderpressung und Aufrechterhaltung der Ordnung über Wasser und Rowinas 'Schwarze Lotsen' kontrollieren die Kaschemmen und Spielhäuser und betreiben so etwas wie Außenpolitik.

Die füllige, knapp 50-jährige magiedilletantische Alchimistin Janda Gerbensen beschäftigt den tauben Nivesen Enuk und sucht im Brack nach Resten des Sternenregens. Der Kundschafter Fredo Blutblatt (60 Jahre, Halbelf, ehemaliger Barde) gilt als verschlossen aber zuverlässig. Der einzig tolerierte Ork ist der Mokolash-Yurach Gurash, der im Dienste Sprakensehls als tauchender Meuchler berüchtigt ist.

Von Struan bren Anchas behauptet man, dass sein Fischotter-Odûn schon längst die Oberhand über seinen Geist gewonnen hat.

Parkauki ist eine Ansammlung von Hausbooten um einen Kern von Pfahlbauten mitten im Brack. Hier leben Menschen, die selbst die Namenlosen Tage nicht mehr schrecken: dem Branntwein verfallene Nivesen, an Geist und Seele verwirrte alte Svellttaler Flussfischer, vom Glauben abgefallene Lowanger Dualisten, heimatlose Halbelfen und Halborks, verbannte Thorwaler, sippenlose norbardische Verbrecher, Gjalskerländer Söldner und eine Handvoll Goblins.

Die 'Wirtschaft' Parkaukis ist nicht nennenswert; das meiste wird für den Eigenbedarf produziert: Fischfang auf dem See, Vogeljagd, in Käfigen gehaltene Ziegen und Hühner, ein wenig Trankocherei und eine erkleckliche Menge an Hehlerware.

Die teilweise vierstöckigen Pfahlhäuser, die fünf bis fünfzehn Schritt langen Hausboote, die Bootsschuppen und auf Flößen zusammengezimmerten Verschläge sind untereinander zu einem für Ortsfremde undurchdringlichen und undurchsichtigen dreidimensionalen Labyrinth verbunden.

Parkauki dient den Thorwalern in Enqui als Wachposten gegen eventuell vorrückende Orks. Die Bewohner sind selten hilfsbereit, meist bekommt man ein „Wir haben nichts gesehen und nichts gehört!“ zu Ohren.

Die Stimmung in der Stadt ist mit nur einem Wort trefflich beschrieben: morbid.

Diese Informationen stammen allesamt aus Roter Mond 63f. Parkauki wird dort allerdings noch etwas ausführlicher beschrieben. Wenn Sie sich ein Bild von der Ansiedlung machen wollen, greifen Sie ruhig auf das Computerspiel Monkey Island 2: LeChuck's Revenge (die Hausbootsiedlung Woodtick zu Beginn des Spiels) oder den Film Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (die Stadt Singapur zu Beginn des Films) zurück.

Parkauki
Wo ist Rowin?

Die Helden werden möglicherweise vermuten, dass auch die Entführer in Parkauki Rast gemacht haben oder sich noch hier aufhalten könnten. Dem zu Folge werden sie sich (in den Schänken) durchfragen, ob in den letzten Tagen eine Gruppe aus dem Norden in die Stadt gekommen ist. Die Nachforschungen können sich aber zunächst als zäh erweisen, da niemand der Gruppe zu trauen und sowieso niemand etwas zu bemerken scheint. Hier könnte Menschenkenntnis oder Überreden helfen, wenn die Helden klar machen können, dass sie hier sind um keinen Ärger zu machen oder von irgendeiner Obrigkeit geschickt wurden. Am ehesten können die Helden wohl in Fredo Blutblatt einen Freund gewinnen, der ihnen Informationen zukommen lassen kann. Erkundigen sich die Helden nach einer Gruppe 'lumpigen Gesindels', die vor kurzem die Stadt erreicht haben muss, so begegnet man ihnen lachend, sind doch alle hier mehr oder weniger 'lumpiges Gesindel'. Schließlich sollten sie die Informationen erhalten, das letzte Nacht eine siebenköpfige Gruppe Parkauki erreicht hat, aber nur sechs Leute kurz darauf weiter nach Süden aufgebrochen sind. Dies lässt den Schluss zu, dass die Entführer Rowin hiergelassen haben. Rowin scheint aber nicht aufzutreiben zu sein (da er in Jandas Keller als Versuchsobjekt für alchemistische Experimente versteckt wird). Hier ist vermutlich Janda selbst die einzige Quelle, von der man erfahren kann, dass sich Rowin hier aufhält (oder besser: aufgehalten wird). Sie wird aber gute Gründe dafür haben, dies nicht jedem zu erzählen.

Rowin, Schatzsucher
Rowin, Schatzsucher Holla! Wie Prinzessin Rohaja seht ihr aber nicht aus. Ich bin leicht verwirrt – was wollt ihr heute in meinen Gedanken lesen? Oder darf ich heute sterben?

- Rowin, offensichtlich verwirrt

Im Laufe der Borbaradinvasion hat der ehemalige Stellmacher Haus und Hof in Tobrien verloren. Als Flüchtling wanderte er von Flüchtlingslager zu Flüchtlingsstätte, konnte aber die leidenden und trauernden Menschen nicht ertragen und machte sich dann auf, sein Glück irgendwo im Mittelreich zu suchen. Erst, als die Kunde vom Sternenregen und den Glücksrittern, die kostbare Steine und Metalle bargen, an seine Ohren drang, sah er sein Glück gekommen und machte sich auf in den Norden. In Enqui hörte er Geschichten über die Brinasker Marschen und machte sich sofort mit Rucksack, Schaufel und Spitzhacke bewaffnet daran, die Sümpfe zu erkunden, wo er tatsächlich fündig wurde. In der Ruinenstadt Swelt fand er einen großen schwarzen Diamanten, doch als er die Stadt verlassen wollte, suchten ihn Geistererscheinungen heim. Er ließ den Stein fallen und flüchtete sich nach Enqui zurück, wo er so unvorsichtig war, jedem davon zu erzählen. So wurde er kurzerhand von den namenlosen Kultisten entführt. Mit schwarzer Magie verschaffte man sich Zugang zu seinem Gedächtnis und entlockte ihm den Ort des Fundes. Da er nicht mehr für die Namenlosen benötigt wurde, verkaufte man den mittlerweile durch die Geistererscheinungen und manipulativen Zaubern verwirrten Mann an die Alchemistin Janda Gerbensen aus Parkauki, die als einzige noch eine Verwendung für den zerrütteten Schatzsucher hatte – als Proband für Experimente ihrer alchimistischen Substanzen (was Janda allerdings nur unter massivem Druck irgendjemandem erzählen würde). Rolle im Spiel: Rowin ist ein klassischer Fall für die Noioniten. Um so schwieriger dürfte es sich gestalten, die relevanten Informationen aus ihm herauszubekommen. Rowin dient in diesem Abenteuer allein als Geber dieser abenteuerrelevanten Informationen, doch den Helden steht es frei, ihn vielleicht auf eine Expedition zur Ruinenstadt mitzunehmen, oder sich um sein Wohl in Händen von kundigen Geweihten zu kümmern.

Die Befreiung

Vorausgesetzt, die Helden wissen nun, wo sich Rowin aufhält, machen sie sich wahrscheinlich nun an den Plan, wie man ihn befreien kann. Natürlich ist es auch denkbar, dass die Helden Rowin gar nicht befreien wollen, sondern nur die wichtigsten Informationen von ihm erhalten wollen. Wir gehen aber nun im Folgenden davon aus, dass Rowin befreit werden soll; falls dies nicht der Fall sein sollte, können Sie diesen Teil leicht abgewandelt trotzdem nutzen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man Rowin befreien kann und natürlich fallen Ihren Spielern bestimmt noch andere ein. Hier werden ein paar Möglichkeiten vorgestellt.

  • Die Helden können Janda versuchen dazu zu überzeugen, dass sie Rowin an die Helden verkauft. Dann möchte die Alchemistin allerdings noch 100 Dukaten von den Helden.
  • Janda kann die Helden bitten, für sie doch ein mindestens faustgroßes Stück eines vom Sternenregen heruntergefallenen Meteors zu besorgen; dies ließe sich nach ihrer Meinung mit etwas Glück hier im Brack finden, wo sie selbst schon fündig geworden ist. Die Helden können nun selbst auf Tauchgang gehen oder den Ork Gurash für ihre Sache gewinnen (wenn sie es sich nicht schon mit Sprakensehls Bande verscherzt haben). Vielleicht sind die Helden aber auch so dreist und stehlen das Stück Sternenmetall, welches im Xeledonschrein aufbewahrt wird.
  • Auch mit härteren Methoden ist es möglich, Rowin zu befreien. Sie können Janda (und Enuk) überwältigen und dann Rowin aus dem Keller holen oder auch bei Nacht versuchen, in Jandas Haus einzusteigen. Hierbei besteht allerdings die Gefahr, dass die Helden schnell die gesamte Ortschaft gegen sich aufwiegeln. Auch sollten Sie bei dieser unfeinen Methode (Janda behauptet immerhin, sie habe Rowin „rechtmäßig als Gehilfen erworben“) weniger Abenteuerpunkte verteilen, als bei anderen, kreativeren und praiosgefälligeren Methoden.

Egal, wie die Helden es anstellen, sie sollten irgendwann zu einem Gespräch mit dem Schatzsucher Rowin kommen.

Ein Gespräch mit dem Schatzsucher

Zunächst muss es der Gruppe gelingen, eine Kommunikationsbasis zu Rowin aufzubauen. Das heißt im Besonderen: Sie müssen einerseits Rowins Vertrauen gewinnen und andererseits die wichtigen Informationen aus seinen Phrasen filtern. Dies dürfte kein leichtes Unterfangen werden (siehe grauer Kasten rechts), ist aber mit Hilfe von Menschenkenntnis, Überreden und vielleicht auch Heilkunde (Seele) nicht unmöglich. Rowin ist bereit, den Helden seine Geschichte zu erzählen, weiß allerdings weder, worum es sich bei dem „machtvollen, magischen, schwarzen Edelstein“ handeln könnte, noch wer seine Entführer waren, die ihre Identität geschickt zu verbergen wussten.

Wichtige Erkenntnisse der Helden
  • Rowin kann seinen Fund nach bestem Wissen beschreiben, hatte allerdings keine Möglichkeit, diesen genauer zu identifizieren.
  • Den Ort, an dem er den Stein zurücklassen musste befindet sich unmittelbar in der Nähe (oder noch in) der Ruinenstadt Swelt in den Brinasker Marschen, ein paar Tagesreisen westlich von Enqui.
  • Unter Umständen ist Rowin dazu bereit, als Begleiter auf dieser Reise zu dienen.
  • Vor dem Hintergrund, dass zwielichtige Gestalten ein hohes Interesse an dem Stein haben und der derzeitigen Situation in der Region auf und um den Brack, stellen die Helden vermutlich Zusammenhänge her und kommen möglicherweise zu dem Schluss, den Stein vor den anderen Gestalten zu finden, um herauszubekommen, was es damit auf sich hat. In diesem Fall spielt die Zeit ab nun gegen die Helden.


Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Дата: 17.05.24 | Просмотров: 67 | Отзывов: 0

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