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Landschaft, Wetter und Flora

Nördlich von Ceamon und Obloamon erstreckt sich die aventurische Tundra, ein karges Steppenland, flach und eben wie ein Brett, abgesehen von wenigen Felsen und Findlingen, Vereinzelt finden sich Baumgruppen, doch zumeist besteht die Vegetation aus Krüppelkiefern, Busch und Gras. Trotzdem ist das Land von einer besonderen, herben Schönheit. Wenn der lange Winter, der oft von Ende Efferd bis Mitte Ingerimm dauert, vorüber ist, blüht die Tundra auf. Die Natur scheint förmlich bestrebt zu sein, alles, was sie an Farben zu bieten hat, während des kurzen Frühlings und Sommers zu präsentieren. Binnen einer Woche nach dem letzen Schnee verwandelt sich die Tundra in einen unendlichen, bunten Blumenteppich. Auch einige teure und wertvolle Kräuter, heilende und giftige, sind hier zu finden, so Gulmond, Thonnys, Ulmenwürger, Vierblatt, Wirselkraut sowie sehr vereinzelt auch die Schurinknolle und das Zwölfblatt.

Das Klima der Tundra ist schrrauh, Der Winter dauert sieben bis acht Monde lang, ist äußerst schneereich und bitterkalt. Ein stetiger, eisiger Wind schneidet in jedes Stückchen unbedeckte Haut, Während des Sommers sind die Temperaturen meist angenehm, manchmal aber auch sehr heiß. Doch auch in der warmen Jahreszeit ist das Wetter sehr unberechenbar. Rondra schlägt mit Unwettern und Hagelstürmen erbarmungslos zu, und schon oft ist ein einsamer Wanderer mitten im Praiosmond erfroren.

Südlich der Tundra schließt sich die Taiga an, ein Gürtel aus dichten Tannen-, Fichten- und Birkenwäldern, der bis an die Salamandersteine reicht. Im Gegensatz zu den fast undurchdringlichen Laubwäldern südlicherer Gefilde ist die Taiga jedoch eher licht, und auch ohne Weg kommt der Reisende einigermaßen voran. Auch hier ist der Winter noch lang und hart, der Sommer jedoch meist trockener und wärmer als in der Tundra, An wertvollen Heil- und Giftkräutern finden sich hier etwa die gleichen Arten wie in der Tundra.

Nordlandreisende

Das Land zwischen Riva, Oblarasim, Leskari und Kvirasim ist sehr dünn besiedelt. Vereinzelt findet man kleine Dörfer, zumeist an Flußläufen oder Seen, manchmal stößt man auf ein Nivesenlager. Die meiste Zeit über wird man aber keiner Menschenseele begegnen.

So ergibt es sich von selbst, daß der Reisende nicht mit gut befestigten Straßen zu rechnen hat. In der nördlichen Steppe markieren oft nur Holzpfähle, die im Abstand von einer halben Meile in den Boden gerammt wurden, die Piste. Wege, die die Wälder durchqueren, sind oft holprig und uneben. Ein stabiler Wagen kann zwar auf ihnen entlang fahren, doch muß der Kutscher stets mit Überraschungen wie umgestürzten Bäumen oder weggespülten Brücken rechnen. Und wenn es einige Tage regnet, verwandelt sich die Straße in eine Schlammbahn, auf der es einfach kein Vorwärtskommen gibt. Wege, die nur selten benutzt werden, wachsen schließlich wieder zu und sind bald vom restlichen Wald nicht mehr zu unterscheiden.

Oft genug muß man sich mangels Straße quer durch die Wildnis schlagen, was schon einigen Orientierungssinn verlangt. So schön die nordische Landschaft sein mag, so weitläufig und wenig abwechslungsreich ist sie. Es gibt kaum Landmarken, die dem Reisenden die Richtung weisen, und man hat sich schneller verirrt als man denkt.

Trotzdem begegnet man auch hier, fernab der Zivilisation, Fremden, allerdings unterschiedet sich das Reisepublikum stark von dem der Reichsstraßen rund um Gareth:

  • Goblins: Sie leben vereinzelt in Tundra und Taiga. Ihr Verhalten ist unberechenbar und reicht von unterwürhiger Bettelei bis zur Angriffslust.
  • Fahrende Händler: Zumeist Norbarden ziehen mit einem Karren voller Waren durch die Nordlande. Sie machen gute Geschäfte mit den Nivesen und Jägern, die hier zu Hause sind. Das Warenangebot ist oft erstaunlich, und die Händler verstehen sich vortrefflich aufs Feilschen, Zudem schwatzen sic einem gerne Dinge auf, und man darf ihnen nicht böse sein, wenn man hinterher mit einem Wandspiegel, einem Brokatgewand und einer Zwercher Kesselpauke dasteht, obwohl man nur ein Klappmesser kaufen wollte…
  • Jäger: Diese wortkargen, abenteuerlich gekleideten Gestalten laufen einem bisweilen über den Weg. Höchst selten suchen sie allerdings Gesellschaft und sind nach einem kurzen „Firunsgruß“ — wenn sie sich überhaupt zu so einem Rede schwall hinreißen lassen — wieder verschwunden. Sollte man als Reisender in der Wildnis in die Bredouille geraten, kann man von einem Jäger durchaus Hilfe erwarten. Die mürrischen Gesellen lieben es, einem Stadtmenschen, und das sind alle, die nicht mindestens 364 Tage im Jahr unter freiem Himmel schlafen, zu imponieren.
  • Nivesen: Bisweilen stößt man auf eine Nivesen-sippe, die mit ihren Herden übers Land zieht. Die Nomaden sind für gewöhnlich sehr gastfreundlich und teilen das wenige, das sie besitzen, gerne mit Fremden. Natürlich wird erwartet, daß sich diese anständig zu benehmen wissen. Lediglich die Schamanen sind bisweilen etwas schwierig. Sie sind oft der Ansicht, daß Südländer in ihrem Land nichts verloren haben.
  • Abenteurer: ein paar Verrückte, die durchs Land ziehen.
  • Bauern: Landvolk trifft man nur sehr selten, und wenn, dann in der Nähe größerer Städte wie Riva.

Natürlich trifft man noch auf andere Fremde, etwa lichtscheues Gesindel, das aus „Gesundheitsgründen“ die Stadt verlassen mußte, oder einen bornischen Kaufmann, der sich in einer Sänfte durch die Tundra zu Geschäften nach Riva tragen läßt. Solche Begegnungen sind aber höchst selten und sollten nur einmal während des Abenteuers vorkommen.


Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Дата: 02.05.24 | Просмотров: 30 | Отзывов: 0

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