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Gjalskermund (Hjalskavördmunden)

Gjalskermund ist die älteste und größte thorwalsche Siedlung an der Gjalsker Küste. Nach der Gründung Hjalmefjords und dem beginnenden Handel mit dem Svellttal und den Elfenlanden war es notwendig geworden, auf der Strecke vom Hjalmefjord nach Olport einen Vorposten zu gründen, an dem die Schiffe Lebensmittel und frisches Wasser aufnehmen und wo dringende Reparaturen durchgeführt werden konnten.

Lange Zeit hielt man nach einem geeigneten Platz Ausschau und fand schließlich am rechten Ufer des Gjalskafjordes ein der Klippe vorgelagertes Stück Land, das genügend Platz für Warenspeicher, Langhäuser und Hafenanlagen bot. Die Siedler nannten den Ort ob seiner Lage nahe der Mündung des Gjalskafjordes in Ifirns Ozean Hjalskavördmunden.

In den folgenden Jahren gewann Hjalskavördmunden an Bedeutung, immer mehr Schiffe liefen hier an.

Nicht umsonst allerdings blieb die Siedlung für lange Zeit der einzige Vorposten der Zivilisation im Gjalskerland.

Überfälle der Gjalsker Barbaren machten das ohnedies beschwerliche Leben im rauhen Norden Aventuriens umso gefährlicher und etliche Versuche, weitere Flecken zu errichten, wurden zumeist schon nach wenigen Jahren aufgegeben.

Gjalskermund hatte derweil Verteidigungsanlagen errichtet, nachdem die Gjalsker Barbaren mehr als einmal das Dorf überfallen hatten. Graben, Wall und Palisadenzaun bieten den Siedlern seither Schutz vor Übergriffen und es gelang den Verteidigern des Ortes in Folge, die Angreifer zumeist ohne höheren Blutzoll zurückzuschlagen.

Auch in der heutigen Zeit, da die zunehmende Besiedlung der Küste dafür gesorgt hat, daß den Seefahrern etliche Häfen zur Verfügung stehen, hat Gjalskermund an Bedeutung nicht eingebüßt. Zwar machen weit weniger Schiffe als früher hier Zwischenstation, das günstiger gelegene Nordaport hat diese Rolle übernommen, doch Gjalskermund ist mit rund 450 Einwohnern die größte thorwalsche Siedlung des Gjalskerlandes und gilt als das Zentrum der thorwalschen Befriedungsversuche des Region. Viele Ottajaskos, die im Gjalskerland eine neue Heimat suchen, brechen von Gjalskermund aus auf, um sich nach Standorten für neue Ottaskins umzusehen.

Auch wirtschaftlich ist der Ort das Zentrum der Region: Der hier stattfindende allmondliche Markt ist der einzige weit und breit. Im Sommer machen sich viele Menschen von hier aus mit Booten auf, um den Fjord oder gar den Flußlauf der Gjalska zu erkunden, denn es heißt immer wieder, daß am Oberlauf des Flusses unvorstellbare Schätze auf den Mutigen warten. Goldklumpen, so groß wie Kinderköpfe will man dort gefunden haben und Edelsteine, so klar wie das Wasser, das im Frühjahr von den Gletschern strömt. Auch geht die Mär um, daß die legendäre Thorwaler Piratin Anschja Hilgarddottir vor vielen Generationen dort ihren Schatz versteckt habe, um ihn vor dem Zugriff ihres Erzrivalen, Ilgar Trondesson, zu bewahren. Diese Expeditionen sind gefährliche Unterfangen, denn die Gjalsker Barbaren warten geradezu auf Fremde, die sich zu weit in ihr Territorium vorwagen.

Gjalskermund besteht aus zwei Teilen. Am Fuße der Klippe liegt Unnagjard, das Unterland. Unnagjard stellt den ursprünglichen Teil der Ortschaft dar und umfaßt den Hafen mit dem Trockendock, die Lagerhäuser, die Häuser der Fischer sowie die Brennerei. Als die Siedlung wuchs und es am Wasser zu eng wurde, beschloß man, auch oben auf der Klippe zu siedeln, wo man bereits Felder unterhielt. Seither können die Overgjarder oder Oberländer den "Alteingesessenen" aus 65 Schritt Höhe auf die Köpfe spucken…

Ursprünglich lebten ausschließlich Bauern auf dem Plateau, wo sie frostharte Getreidesorten anbauen und ihre zähen Eisgrimmschafe und Wollziegen auf die Weide treiben, doch mittlerweile haben sich auch etliche andere Gjalskermunder dortniedergelassen. Um Unnagjard und Overgjard zu verbinden, hat man eine steile Treppe mit 423 Stufen in den Fels geschlagen, ein beschwerlicher und bei Eis, Schnee und Sturm auch gefährlicher Weg. Lange Zeit war die Treppe der einzige Transportweg von oben nach unten und umgekehrt. Um Lasten zu transportieren, gibt es mittlerweile einen Lastenaufzug, der durch ein Tretrad bewegt wird.

Ein Karrenpfad führt an der Klippe entlang zu den nächsten Weilern, die etwa 30 Meilen von Gjalskermund entfernt liegen. Etwa zwei Meilen gen Osten liegt ein großer Tannenwald, in dem einige Holzfäller dafür sorgen, daß der Bedarf des Dorfes gedeckt wird.

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Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Автор: Thorwal Standard 12 | Дата: 29.04.24 | Просмотров: 33 | Отзывов: 0

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