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Der Untergang Umrazims

Als einziges aller Zwergenvölker nutzten die Zwerge Umrazims Sklaven zum Bergbau – unterworfene Orks aus der Umgebung des Firunswalls. Das reiche und mächtige Umrazim prosperierte über viele Jahrzehnte. Doch der alte Fluch des Drachen, den die Kinder Alboralms in Gestalt eines Smaragds aus Ordamons Krone mit sich geführt hatten, ließ einmal mehr Goldgier und falschen Stolz aufflammen. Um ihrem Gott möglichst keine ihrer Schätze mehr zu opfern, wandten sich die Zwerge Umrazims sogar von Angrosch ab und blieben beständig in ihrer Gier. Ein Geode schliff den Smaragd zu einem Fokus und einer Linse, durch die man in die Tiefen der Erde sehen und alle Schätze erblicken konnte. Mit Hilfe dieses "Goldauges" füllten sich die Schatzkammern Umrazims noch mehr und quollen bald über.

Etwa zur Zeit des Zweitens Drachenkrieges jedoch rebellierten orkische Sklavenarbeiter, vom Reichtum motiviert, mit Unterstützung freier Orkstämme in den Minen und töteten hei dieser grausamen Revolte schließlich fast alle der über 5.000 von Angrosch verlassenen Zwerge. Bergkönig Ardorag brachte sich gar selbst Angrosch zum Opfer dar. Nachdem Umrazim den Orks in die Hände gefallen war, sollen sie nach verbreiteter Meinung viel Wissen von den Zwergen übernommen und wahrscheinlich auch den Kult um den Schmiedegott Gravesh entwickelt haben. Das Goldauge aber blieb über Jahrtausende verschollen.

Die Spuren der fliehenden Zwerge unter Aboralm II. verlieren sich irgendwo im Westen und Norden Aventuriens – vermutlich sind sie einfach nach und nach umgekommen. Allein in einigen abgelegenen Minen und Bergwerken im Orkland haben Nachkommen der Herren Umrazims überlebt, doch nichts ist von ihrer einstigen Macht geblieben. Man spricht von den dumpfen, degenerierten Tiefzwergen, die irgendwo dort leben sollen (siehe Seite 85ff). Aber auch die Spuren der mysteriösen Roten Zwerge lassen sich bis nach Umrazim zurückverfolgen. Das Gold Umrazims aber ist bis zum heutigen Tag noch immer das Ziel vieler Schatzsucher und Abenteurer, und insbesondere über das Goldauge gibt es zahlreiche Legenden.


Pyrdacor glaubte, sein Ziel erreicht und die Zwerge geschwächt und zerstreut zu haben. Von nun an richtete er sein Augenmerk vor allem darauf, seinen echsischen Dienern ähnliche Kräfte über die Elemente zu gehen, wie sie die Geoden besaßen – denn jene waren die einzigen Feinde, die er nicht besiegen konnte.

Dieses Streben aber weckte, so heißt es, den Zorn der Götter selbst. Sie trachteten danach, das Handeln des Goldenen Drachen zu beenden, das die Weltordnung bedrohte. Unter der Führung des Hohen Drachen Famerlor brach um 2260 v.BF (mit vorangehenden Scharmützeln ab etwa 2300 v.BF) der Zweite Drachenkrieg über Aventurien herein und verwüstete in den folgenden Jahrhunderten den Kontinent.

Zu seinen Heeren rief Pyrdacor auch Hilfe von jenseits des Kontinents – und so marschierten zu jener Zeit selbst Riesen, um ihm zu dienen.

Dennoch war der Gottdrache den gegnerischen Heeren unterlegen, und er rief nun den Namenlosen zur Hilfe, dessen Verbündete und Gesandte die Armeen Famerlors zunächst besiegen konnten. Das Bündnis aber glich einem niederhöllischen Pakt, da der verstoßene Gott ohne Namen auch unter den Dienern Pyrdacors Zwist und Zwietracht schürte. So geschah es, dass etwa 2200 v.BF die Heere des Namenlosen – Echsen ebenso wie Oger und Trolle, aber auch fehlgeleitete Menschen, Zwerge und Wesen, für die es heute keine Namen mehr gibt – die Elfenstadt Tie'Shianna zerstörten. Der Exodus der Hochelfen war die Folge, und viele, die einst Pyrdacor angebetet hatten, flüchteten auf die mythischen Inseln im Nebel.

Der Zweite Drachenkrieg sollte aber noch weitere einhundert Jahre andauern. Erst um 2100 v.BF endete der epochale Kampf mit dem Sieg der Götter über Pyrdacor, dem alten Feind des Zwergengeschlechts. Der geballten Macht der streitenden Alveraniare entging das Echsenreich von Zze'Tha nur durch Entrückung in die Sphären. An seiner Stelle blieben die Wüste Khôm und der Wal-el-Khomchra zurück.

Die Angroschim überstanden diese Zeit des Chaos in ihren sicheren Berghallen. Allein die Zwerge des Amboss waren am Sturz des Drachengottes beteiligt.


Mardugh Orkhan und das Goldauge von Umrazim

Der Verrat der Zwerge von Tjolmar an die Orks hatte einen hohen Preis: Angeblich bestach Mardugh Orkhan die Tjolmarer Zwerge mit nichts Geringerem als dem Goldauge von Umrazim, das er bei seinem Vorstoß in eine vergessene Zwergenmine von den heruntergekommenen Tiefzwergen (den Nachfahren der Zwerge Umrazims) erhalten haben will. Man sagt, der Sippenälteste der Tjolmarer Zwerge habe sich nach dem Vormarsch der Schwarzpelze über die Svelltbrücke am 4. Rahja 1010 BF allein mit dem kostbaren Artefakt aus dem Staub gemacht. Ironischerweise führte dessen Irrfahrt zurück zum verschollenen Umrazim, wo das Goldauge heute wieder liegen soll. Der Ereignisse können im Roman Das letzte Lied (1998) nachgelesen werden.

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Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Автор: Angroschs Kinder | Дата: 02.05.24 | Просмотров: 31 | Отзывов: 0

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