+

Arjolfsspitze

Die ärgste Jahreszeit für Seefahrer sind die Wintermonate zwischen dem nebelverhangenen Boron un dem stürmischen Phex: Vom Beginn des Hesindemonders an treiben aus der Meerlunge und von den Hohen Eiszinnen die ersten Eisschollen in die Bucht, gelegentlich auch Eisberge, die sich im flachen Wasser festfahren un zum Sammelpunkt weiteren Eises werden. Mitte Firun ist jeglicher Schiffsverkehr zum Erliegen gekommen. Zimindestens die Küsten sind mehrere Meilen weit ins Meer hinein im Griff dichten Packeises, und wenn Firun wirklich seinen Grimm zeigt, dann kann man vom Drachenkopf zur Arjolfsspitze zu Fuß über mehr als hundert Meilen Eis wandern. Das Zufrieren des flachen Golfs geht oftmals binnen weniger Tage vor sich - und wehe dem Schiff, das dann noch keinen sicheren Hafen erreicht hat! Das Eis zerdrückt selbst stolze Schivonen, wirft Karracken auf die Seite oder hält Holken mit Eiserner Hand, so daß die Besatzung jämmerlich verhungern und erfrieren muß.


Wo die Ausläufer der Firnklippen und Nebelzinnen auf das Meer treffen, liegt die Schwadenküste (thorwalsch Fogjastad). Nebelschwaden verhüllen anscheinend vor allem dann gefährliche Klippen und felsige Schären wenn ein Schiff vorbeikommt. An eisigkalten Bergbächen, deren Name kaum ein Atlas verzeichnet, kann man Wasser nehmen. Im flachen Wasser einiger Kiesstrände findet man sogennante Bautasteine, mittlerweile glatt-geschliffene Gesteinsblöcke von Menschengröße, die offenbar einst eine präzise Formation gebildet haben, nun aber durch die Brandung in Unordnung geraten sind.

Jenseits der Arjolfsspitze beginnt das wirkliche Wintermeer, sagen stolz die Paavifahrer. Meerlunge nennt man die dunklen Wasser zwischen den nördlichen Nebelzinnen und Yetiland. An der kragen Nordküste findet man immer wieder versteckte Buchten, wo triefende Moospolster auf Felsen kleben und Schmelzwasserbach die Wasseraufnahme ermöglichen. Unzählige Küstenvögel drägen sich im Sommer auf absurd steilen Basalthängen zusammen. Die Alptainsel ist ein kleiner Piratenhafen der 'Sturmfeifen', zweier Seeräuberbesatzungen, die Handelsschiffe und zur Not Walfänger überfallen. Im Winter vereist der Meerbusen teilweise, und von den Gletscherbergen wälzt sich das Eis zu einer Brücke zwischen Yetiland und dem Kontinent. Von Westen her kann man aber per Schiff noch immer weit in die Bucht gelangen, da letzte Ausläufer des Güldenlandstorms die Wogen erwärmen.

©


Язык: Deutsch | Категория: Beitrag | Автор: Das Orkland | Дата: 29.04.24 | Просмотров: 20 | Отзывов: 0

Имя*:
E-mail*:
Код*: